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Saudi-Arabien-Besuch: Außenminister Steinmeier wohnt landestypischer Enthauptung bei

Riad (dpo) - Frank-Walter Steinmeier hat den zweiten Teil seiner Nahostreise angetreten. In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad besuchte der deutsche Außenminister heute mit seinen Gastgebern eine landestypische Enthauptung.

"Als Diplomat bekommt man ja immer wieder die Gelegenheit, lokales Brauchtum aus nächster Nähe zu erfahren, aber das war natürlich schon etwas Besonderes", so Steinmeier, der als Ehrengast ganz vorne stehen und sich von der Schärfe des eingesetzten Schwertes ("Sulthan") überzeugen durfte.
Vor dem Höhepunkt der Hinrichtung durfte der deutsche Außenminister noch ein paar letzte Worte mit dem verurteilten Ehebrecher wechseln, bevor der Scharfrichter den Kopf des Mannes mit zwei gezielten Schwerthieben vom Rumpf trennte.
"Ein äußerst faszinierender Brauch, den unser wichtigster Partner in der Region da pflegt", erklärte Steinmeier nach der Veranstaltung. "Hoffentlich hat mein Hemd nichts abbekommen." Anschließend besuchte er gemeinsam mit dem saudi-arabischen Handelsminister ein Gestüt im Osten der Stadt.
Bereits auf der ersten Station seiner Nahostreise hatte Steinmeier im Iran an einer traditionellen Steinigung teilgenommen. Der Ehrengast durfte sogar den ersten Stein auf die Verurteilte werfen. "Ich habe mich natürlich zurückgehalten und nur sehr sanft geworfen, um die kompromisslose Haltung der deutschen Regierung zu Menschenrechten zu verdeutlichen", erklärt der Außenminister.
ssi, dan; Foto [M]: © dpa - Picture-Alliance
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