Berlin (dpo) - Erst untersagte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner das Hissen der Regenbogenflagge auf dem Reichstag zum Berliner CSD, dann wurde auch Abgeordneten das Anbringen von Regenbogenflaggen an ihren Bürofenstern verboten. Nun geht die CDU-Politikerin noch einen Schritt weiter: Künftig dürfen aus Neutralitätsgründen keine Regenbögen mehr über dem Reichstag erscheinen.
"Der Bundestag muss stets Neutralität wahren", erklärte Klöckner. "Ein Regenbogen über dem Reichstagsgebäude mag hübsch aussehen, er sendet aber ein völlig falsches Signal. Menschen könnten auf den Gedanken kommen, dass Deutschland tolerant und weltoffen ist."
Das von Klöckner verabschiedete Verbot untersagt es Regenwolken, an sonnigen Tagen im Umkreis von zwei Kilometern um den Bundestag abzuregnen und so vorsätzlich einen Regenbogen zu erzeugen. Bei Zuwiderhandlung wird eine Ordnungsstrafe in Höhe von 1000 Euro verhängt. Im Wiederholungsfall 2000 Euro.
Bereits an diesem Wochenende ist in der Hauptstadt viel Regen angesagt. Noch ist unklar, ob das Verbot eingehalten wird.
Um das Reichstagsgebäude hat sich jedoch bereits jetzt eine Hundertschaft der Bundespolizei positioniert, um dem Verbot zuwiderhandelnde Regenwolken notfalls mit Wasserwerfern und Pfefferspray zu vertreiben.
ssi, dan; Idee: Danke an @daniel3liasson; Foto: Shutterstock