Bergisch Gladbach (dpo) - Aufgrund von Stimmenkauf und Unterschlagung von Parteigeldern muss sich Unionspolitikerin Caroline Bosbach jetzt vor dem Kreisvorstand der CDU Rhein-Berg rechtfertigen. Nun will sie sich gegen einen drohenden Parteiausschluss immunisieren, indem sie zu dem Gespräch in einer Jens-Spahn-Maske erscheint.
"Schauen Sie mich an und entscheiden Sie klug: Sollte jemand wie ich mit so einem hübschen Gesicht wirklich ernsthafte Konsequenzen ertragen müssen?", fragt Bosbach mit ihrer Maske vor dem Kreisvorstand. "Prüfen Sie Ihr Gewissen, aber ich denke, Sie wissen die Antwort!"
Offenbar will die 35-Jährige von dem Umstand profitieren, dass ihr Parteikollege Jens Spahn trotz dubioser Nebentätigkeiten, trotz einer milliardenteuren Maskenaffäre, trotz Spendendinnern für 9999 Euro als Minister, trotz fragwürdiger Hauskredite, trotz des Versuchs, Journalisten auszuforschen, trotz Plünderung des Gesundheitsfonds und trotz seines Versagens bei der Wahl zur Nachbesetzung der Posten am Verfassungsgericht nie innerparteiliche Konsequenzen erfahren hat, sondern nur immer weiter aufgestiegen ist.
Und tatsächlich: Nach nur wenigen Minuten beschließt der Kreisvorstand nicht nur, Caroline Bosbach von allen Vorwürfen freizusprechen, sondern auch Sie zur neuen Chefin des CDU-Verbands des Rheinisch-Bergischen Kreises zu machen.
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