Anchorage (dpo) - Riesiges Versagen des US-Grenzschutzes: Am Freitag ist es einem international gesuchten Schwerverbrecher gelungen, ungehindert in die Vereinigten Staaten einzureisen. Der 72-Jährige landete mit seinem Flugzeug unbehelligt auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Elmendorf‑Richardson.
Die Untätigkeit der US-amerikanischen Sicherheitskräfte ist umso erstaunlicher, da der Kriminelle zuvor keinen Hehl aus seinen Reiseabsichten gemacht hatte.
"Er wird vom internationalen Strafgerichtshof in Den Haag per Haftbefehl gesucht", so US-Rechtsexperte Dean Wright. "Er gilt als Massenmörder und Kriegsverbrecher. Warum er nicht sofort bei seiner Einreise verhaftet wurde, ist mir persönlich ein Rätsel."
Die Einreise des Schwerkriminellen ist insbesondere für Donald Trump, der seinen Wahlkampf darauf ausgerichtet hat, kriminelle Ausländer aus den USA fernzuhalten, eine große Blamage.
"Keine Spur von Grenzschutz oder ICE", so ein Augenzeuge vor Ort in Alaska. "Womöglich jagen die gerade alle Touristen und Erntehelfer in Kalifornien und Texas."
Tatsächlich befindet sich Trump selbst gerade ebenfalls in Alaska. Es ist zu hoffen, dass wenigstens der Secret Service darauf achtet, dass der eingereiste Schwerverbrecher nicht in seine Nähe kommt.
pfg, ssi, dan; Foto: Imago