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Der Postillon 1845-heute

28. Oktober 1845
Der mehrfach vorbestrafte gebürtige Mittelfranke Stephan Siechermann stellt fest, dass sich seine reine Werbebroschüre deutlich besser verkauft, wenn zwischendurch aktuelle Geschichten eingestreut werden. Um an heiße Storys zu kommen lässt er sich von durchreisenden Postillonen den neuesten Klatsch und Tratsch aus dem Gebiet des Deutschen Bundes berichten. Der Postillon ist geboren.
Titelseite der Erstausgabe:

1848/49
Der Postillon fasst die Deutsche Revolution von 1848/49 unter folgender Kurznachricht zusammen: "Chaoten randalieren"

1859
Titelseite vom 16. Dezember 1859:

1870/71
Die Zeitungen Der Postillon und Le Postillon (französischsprachige Ausgabe des Postillon) lösen den Deutsch-Französischen Krieg durch einen Übersetzungsfehler in einem Bericht über Froschschenkel aus.

1877
Im April trifft eine Newstickermaschine aus Übersee in der Redaktion ein. Nachdem die IT das Gerät im November endlich angeschlossen hat, läuft auch schon die erste Nachricht über den Äther:
++++ Newstickergerät angeschlossen: Erste Nachricht läuft über den Äther ++++

1888
Am 15. Juni 1888 erschien nach dem Tod Kaiser Friedrichs diese Ausgabe des Postillon in stilvoller schwarzer Trauerumrandung:

31. Dezember 1899
Der Postillon berichtet über einen Virus, den sogenannten Centennium-Bug, der in der Nacht vom 31.12.1899 auf den 1.1.1900 sämtliche Abakusse, Dampfmaschinen und Zahnräder im Land zum Stehen bringt. Nichts dergleichen passiert.

4. August 1914
Die Ausgabe vom 4. August 1914 erscheint:

11. November 1918
Pünktlich zum Ende des 1. Weltkriegs erscheint diese Ausgabe:

1923
Der Postillon sticht während der großen Inflation lästige Konkurrenzblätter durch Kampfpreise aus, indem er für nur schlappe 923 Mark (Anfang August), 177.500 Mark (Ende August) 2,1 Millionen Mark (Anfang September) bzw. 320 Milliarden Mark (November) am Kiosk verkauft wird.
Titelseite vom 9.11.1923:

30. Januar 1933 bis 7. Mai 1945
Fünf Minuten nach der Machtergreifung Adolf Hitlers nennt sich der Postillon am 30. Januar in Völkischer Stürmer um und ist damit die erste gleichgeschaltete Zeitung des dritten Reichs. Unvergessen aus dieser Zeit sind Reportagen wie "Niemand hat die Absicht, Polen anzugreifen" (30.8.1939), "Russische Winter immer milder" (22.6.1941) und "Eva Braun - Warum hat sie so viel Glück mit den Männern?" (29.4.1945).
Mittagsausgabe 30. Januar 1933:

Abendausgabe 30. Januar 1933:

Titelseite des Völkischen Stürmers am 3. August 1936:

Titelseite des Völkischen Stürmers am 29. April 1945:

7. Mai 1945
Fünf Minuten nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands nennt sich der Völkische Stürmer wieder in Postillon um und wird als erste überregionale Tageszeitung von den Alliierten Besatzungsmächten lizenziert.

Titelseite des Postillon am 7. Mai 1945:

7. Oktober 1949
Durch die Gründung der DDR spaltet sich der Postillon in den Westillon und den Ostillon auf.

5. Juli 1954
Einen Tag nach dem Sieg der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM in der Schweiz erscheint diese Ausgabe des Westillon:

13. August 1961
Titelseite des Ostillon:

26. November 1973
Titelseite des Westillon:

8. Oktober 1979
Titelseite des Ostillon:

25. April 1983
Das Magazin "Stern" schnappt dem Westillon die Hitler-Tagebücher für schlappe 9,3 Millionen DM vor der Nase weg.

3. Oktober 1990
Westillon und Ostillon vereinigen sich wieder zum Postillon. Die Anfangs versprochenen blühenden Presselandschaften im Osten stellen sich Jahre später als leeres Versprechen heraus.

4. Oktober 1990
Titelseite des Postillon:

10. September 2001
Der Postillon macht mit der Schlagzeile "Islamistischer Terrorismus auch nicht mehr das, was er mal war" auf und stellt fest, dass man lange nichts mehr von Osama bin Laden und seinen Freunden gehört hat.

28. Oktober 2008
Anlässlich des 163. Jubiläums geht der Postillon als letzte große Tageszeitung online.

24. Mai 2012
Die Postillon24 Nachrichten gehen erstmals auf Sendung.
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