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Am Apparat: Christian Wulff |
"Als ich heute morgen aufgewacht bin, habe ich gesehen, dass mir jemand mit einer Berliner Nummer auf die Mailbox gequatscht hat", erzählt etwa Marco H. aus Bremen. "Wie hab ich gestaunt, als ich feststellen musste, dass das der Bundespräsident war!"
Demnach forderte Wulff Marco H. auf, nicht mehr über die Kreditaffäre und die präsidialen Interventionen bei Springer nachzudenken, nicht mehr mit Freunden darüber zu sprechen und auch nichts mehr darüber zu lesen. Marco H.: "Andernfalls drohte er mit Krieg und faselte irgendetwas davon, ich würde den Rubin oder irgendsowas überschreiten."
Offensichtlich hat Wulff die ganze Nacht telefoniert, denn Marco H. ist nur einer von fast 82 Millionen Deutschen, die eine Nachricht dieser Art vom Präsidenten erhielten.
"Er hat mir mit einem endgültigen Bruch gedroht und gesagt, er würde mich verklagen, wenn ich die Berichterstattung über ihn lese", sagt Hanna L. aus Marl verzweifelt. "Dabei habe ich von der ganzen Geschichte gar nichts mitbekommen, bis er mir diesen Unfug auf der Mailbox hinterlassen hat."
Inzwischen scheint Wulff seine nächtlichen Anrufe zu bereuen. Wie eben bekannt wurde, hat das Staatsoberhaupt damit begonnen, sich bei allen 82 Millionen zuvor Angerufenen persönlich zu entschuldigen. Die Meinungsfreiheit sei für ihn selbstverständlich ein hohes Gut.