Für die Studie wurden 300 Freiwillige nacheinander in einen Raum geführt, an dessen anderem Ende sich - durch eine kaum erkennbare Glasscheibe getrennt - ein ausgewachsener Löwe befand.
Sobald die Probanden den Löwen erblickten, beschleunigte sich ihr Puls sprunghaft. Die meisten versuchten, den Raum sofort wieder zu verlassen. Noch nervöser wurden die Testpersonen, wenn sich der Löwe auf sie zubewegte.
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Tote in Deutschland durch Löwenangriffe 2012: 0 |
Doch das ist nicht alles. Selbst wenn der Löwe sie nur aus nächster Nähe anbrüllte, sei vielen Testpersonen der Angstschweiß ausgebrochen. Manche wichen gar zurück. Dabei ist das Brüllen eines Löwen völlig ungefährlich – für Klein ein Indiz dafür, dass viele Leophobiker zusätzlich unter Brychäthmophobie (Angst vor Löwengebrüll) leiden.
Dazu, das Löwenzimmer ohne Trennscheibe zu betreten, hätten sich überhaupt nur drei der Probanden bereiterklärt. Zweien (3 und 4 Jahre alt) wurde es jedoch von ihrer Mutter verboten, die dritte Testperson war bei einem Zirkus hauptberuflich als Dompteur angestellt.
Dass sich die übrigen 297 Freiwilligen ihrer Angst nicht stellen wollten, hält Klein für unklug. Wie bei vielen anderen Angststörungen auch ist die direkte Konfrontation noch immer die beste Therapie. Der Professor empfiehlt allen Leophobikern, sich eine Nacht mit mehreren Löwen - am besten einem ganzen Rudel - in einen Raum sperren zu lassen. Danach sei die Leophobie im Regelfall ein für allemal kuriert.
ssi; Foto oben: © edan - Fotolia.com, Foto rechts: © Eric Isselée; Erstveröffentlichung: 16.10.12