Für die Studie haben die Forscher den Heilungsverlauf von 100 Kindern mit leichten Blessuren (sogenannte Auas oder Wehwehchen) beobachtet. 50 der Kinder wurden mit "Heile, heile Segen" oder "Heile, heile Gänschen" versorgt, die übrigen 50 blieben unbehandelt. Das überraschende Resultat: Alle Verletzungen verheilten in etwa gleich schnell.
Auch das Wetter der nächsten Tage spielt für den Heilungsprozess keine Rolle |
Auch das in vielen Haushalten praktizierte Pusten auf kleinere Verletzungen ist aus medizinischer Sicht völlig nutzlos. Dies konnte Kosalik in einer früheren Studie, die bereits 2007 im British Medical Journal veröffentlicht wurde, belegen. Ähnlich verhält es sich mit dem "Wegküssen".
Kosaliks Erkenntnisse könnten schon bald ganz konkrete Folgen haben: Eltern, die Kinderverletzungen weiterhin mit wirkungslosen Kinderreimen behandeln, müssen damit rechnen, wegen unterlassener Hilfeleistung strafrechtlich belangt zu werden.
ssi; Foto oben: © Eléonore H - Fotolia.com, Bild rechts: Screenshot: storchs.de; Erstveröffentlichung: 7.5.14