Impfgegner hofft, dass Massensterben von Geimpften bald losgeht, weil er sonst jeden Tag ein bisschen dümmer wirkt

Stuttgart (dpo) - Jetzt könnte es doch wirklich langsam mal anfangen! Impfgegner Tilo Kurzlechner aus Stuttgart hofft, dass das in Querdenkerkreisen immer wieder prophezeite und auch von ihm angekündigte Massensterben von Geimpften bald losgeht, weil er sonst jeden Tag ein bisschen dümmer wirkt.

"Wie lange soll das denn noch dauern?", fragt sich Kurzlechner zunehmend genervt. "Mein Ruf als kritischer Denker und seriöser Virensachverständiger steht auf dem Spiel, wenn nicht bald die ersten von den jetzt schon über 50 Millionen Geimpften qualvoll dahinsiechen!"

Immerhin kündigte der 58-Jährige schon vor Beginn der Immunisierungen im Januar an, dass innerhalb von zwei Wochen alle Geimpften sterben werden ("die Impfung zerschneidet die Gene"). Schon bald musste er seine Prognose auf die Zweitimpfung korrigieren ("natürlich entfaltet die Giftspritze erst dann ihre tödliche Wirkung"). Inzwischen bleiben Kurzlechner nur noch vage Facebook-Ankündigungen wie "im Laufe der nächsten beiden Jahre werden alle Geimpften ihr blaues Wunder erleben" oder "ich nehme nicht am größten Massenexperiment der Geschichte teil".

"Und selbst da bekomme ich inzwischen viel mehr Lach-Reaktionen als Daumen hoch", so Kurzlechner. "Das wird langsam unangenehm. Ich brauche jetzt ganz bald ganz viele Impfopfer."

Kurzlechner erwägt nun einen Strategiewechsel. "Ich sag jetzt erstmal eine Weile nix mehr zum Thema. Falls doch noch ganz viele Tote kommen, sag ich, ich hätt ja schon immer gewarnt und falls nicht, dann tu ich so, als hätte diese ganze Episode nicht stattgefunden und lass mich auch irgendwann heimlich, still und leise impfen."

ssi, dan; Foto: Shutterstock
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