München (dpo) - Das muss ihm erstmal einer nachmachen: Wiesnwirt Josef Grauhuber ist es am ersten Oktoberfestwochenende gelungen, aus einem handelsüblichen 200-Liter-Fass unglaubliche 280 Liter Bier zu zapfen. Der 41-Jährige hat damit einen neuen Rekord aufgestellt.
"Wer normal zapft, holt aus einem Fass immer nur in etwa so viel raus, wie draufsteht", erklärt Grauhuber, während er hinter dem Tresen mit routinierten Handgriffen Bier in große Maßkrüge zapft. "Nur die besten Ausschankprofis beherrschen es, erheblich mehr Bier aus Fässern herauszuholen, als offiziell drin ist."
Den bisherigen Okotoberfestrekord von 277 Litern und einer Halben aus einem 200-Liter-Fass hielt Schankwirt Werner Huzlsbacher aus dem Käferzelt seit dem Jahr 2012.
Um Huzlsbacher zu entthronen, bediente sich Grauhuber einer - wie er sie nennt - speziellen "Schäum- und Schanktechnik", die in seiner Familie bereits seit Generationen weitergegeben wird.
"Die Fähigkeit, aus einem Fass mehr Bier herauszuholen, als offiziell drin ist, ist sehr wertvoll", erklärt Ökonom Wilfried Guggenmoos. "Sie spart dem Wirt nicht nur Geld, sondern ist vor allem ressourcenschonend und umweltfreundlich und passt damit perfekt in unsere Zeit."
Experten gehen davon aus, dass Grauhubers Rekord lange Zeit bestehen wird. Bis weit in die 80er Jahre galten 250 Liter pro 200-Liter-Fass noch als absolute Obergrenze, die der menschliche Körper überhaupt zu zapfen imstande sei.
jki, ssi, dan; Foto: Imago