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Stalking: Bundespräsident Wulff muss sich künftig von Nationalmannschaft fernhalten

Berlin (dpo) - Bundespräsident Christian Wulff (CDU) muss sich in Zukunft mindestens 500 Meter von allen Mitgliedern der deutschen Nationalmannschaft fernhalten und darf in der Öffentlichkeit nicht mehr über sie reden. Das entschied das Berliner Landgericht, nachdem Spieler und Trainer gemeinsam Anzeige wegen Stalkings erstatteten.

"Erst dachten wir uns nichts dabei, als der Herr Präsident extra nach Südafrika reiste, um uns beim Spiel um Platz 3 anzufeuern", so Mannschaftskapitän Philipp Lahm. "Wir fühlten uns geehrt, auch wenn wir der Meinung waren, dass er sich schon ein wenig anbiederte (siehe Pressemitteilung)."

Danach begann Wulff jedoch der jungen Mannschaft und ihrem Trainer mehr und mehr nachzustellen. "Keiner weiß, wer ihn auf die DFB-Abschlusspressekonferenz am nächsten Tag eingeladen hat", bestätigt Jogi Löw gegenüber dem Postillon. "Plötzlich saß er neben uns und scherzte und schäkerte, als würden wir uns schon ewig kennen."

Richtig gruselig sei es dann geworden, als Wulff mit irrem Lächeln ankündigte, er wolle Joachim Löw das Bundesverdienstkreuz und der Nationalmannschaft das silberne Lorbeerblatt verleihen. "Ich meine, warum?", fragt sich Philipp Lahm. "Wir haben nur unseren Job gemacht und sollen dafür die höchste Ehrung des Landes erhalten? Dann hätte sie auch jeder Müllmann Deutschlands verdient."

Nach der Rückkehr des deutschen Teams aus Südafrika ging der Terror weiter. Bundestrainer Löw zählt auf: "Er verglich Angela Merkel mit mir, sprach in zwei Interviews mit der Welt nur von uns ("Ich bin begeistert von Bundestrainer Jogi Löw") und äußerte sich auch sonst, wo er konnte, nur über mich und die Jungs. Wir hielten das einfach nicht mehr aus - daher die Klage."
"Prominenten-Stalker wie Christian Wulff werden vom Ruhm ihrer Opfer magisch angezogen", erklärt Postillon-Hauspsychologe Dr. Bert Lorenz. "Aufgrund seiner eigenen Profillosigkeit hängt er sich an erfolgreiche Menschen und verfolgt sie auf Schritt und Tritt."

Die deutsche Nationalelf und ihr Trainerstab sind nicht die ersten, die erfolgreich eine einstweilige Verfügung gegen Christian Wulff erwirken konnten. Auch Lena Meyer-Landrut setzte sich vor Gericht durch: Nach ihrem Sieg beim Grand Prix in Oslo soll der damalige Ministerpräsident Niedersachsens der jungen Sängerin zunächst am Flughafen aufgelauert haben und anschließend mehrere Nächte in schwarzen Damenstrümpfen um ihr Elternhaus geschlichen sein.

ssi; Foto rechts: Verfolgte Löw bis auf die Pressekonferenz: Stalker Wulff; Foto links: Vor ein paar Wochen: Stalker Wulff lauerte Lena am Hannoveraner Flughafen auf.
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