Stuttgart (dpo) - Seit einiger Zeit schwelt nicht nur der Streit um Stuttgart 21, das Prestigeprojekt der baden-württembergischen Landesregierung und der Deutschen Bahn, sondern auch der Kampf über die mediale Deutungshoheit. Das Ergebnis: Der uninformierte Beobachter weiß längst nicht mehr, wem er glauben und auf wessen Seite er sich schlagen soll. Deshalb hat der Postillon, die Zeitung, die doppelt so neutral ist wie die Schweiz, recherchiert und präsentiert seinen Lesern exklusiv die wichtigsten Argumente der Bahnhofsbefürworter und -gegner:
Was spricht für Stuttgart 21?
Fahrtzeiten: Mithilfe des unterirdischen Durchgangsbahnhof können Züge künftig mit über 200 km/h durch Stuttgart durchrauschen und müssen nicht mehr minutenlang anhalten, um lästige Stuttgarter einsteigen zu lassen.
Foto (Sebastian Terfloth, cc-2.5): Kann Stuttgart künftig einfach links liegen lassen: ICE.
Bild: So stellte sich Albrecht Dürer den Abbruch des Bahnhofsbaus vor: Vier Reiter der Apokalypse.

Foto (Petr Novák, Wikipedia): Wird sich gleich wundern: Auge.
Fazit: Wenn Stuttgart 21 nicht durchgesetzt wird, dann wird in Deutschland nie wieder auch nur eine Hundehütte gebaut werden.
Was spricht gegen Stuttgart 21?

Foto: Schwappt: Welle Blut.

Foto: Viel zu viele dieser Banknoten müssen in das Projekt gesteckt werden - und die kosten bis zu 200 Euro das Stück!

Foto: Stirbt, wenn er keine Bahnpassagiere mehr zu fressen bekommt: scharfzähniger Mannstöter.
Fazit: Wenn Stuttgart 21 durchgesetzt wird, dann leben wir künftig in einer Diktatur.
Update, 7.10.2010, 18:04: Vielleicht hat Schlitzohr Heiner Geißler (CDU) mit der Aushandlung eines Baustopps (oder auch nicht) das Unmögliche möglich gemacht. Eine permanente Baustelle könnte der einzige sinnvolle Mittelweg sein.