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Schlecker-Pleite fatal für Sprayer, die gerne "AR" vor Namenszug schmieren

Ulm (dpo) - Dass die Drogeriekette Schlecker heute beim Amtsgericht Ulm Insolvenz angemeldet hat, scheint den Durchschnittsbürger eher wenig zu beschäftigen. Wirklich betroffen zeigen sich nur die Sprayer und Schmutzfinken Deutschlands. Sie fürchten den Verlust einer praktischen Möglichkeit, durch das Hinzufügen lediglich der beiden Buchstaben A und R ein unflätiges Wort zu schreiben.

"Die Firma Schlecker hat es uns in der Vergangenheit sehr leicht gemacht, vulgäre Beleidigungen an Hauswände zu schmieren", bestätigt der 17-jährige Sprayer Simon W. "Selbst der untalentierteste Schmierfink schafft es, die Buchstaben AR vor das Schlecker-Logo zu schreiben. Das ist noch leichter als ACAB und das Ergebnis ist äußerst befriedigend."
Sollte Schlecker tatsächlich gezwungen sein, seine Läden zu schließen, würde damit eine Kulturtechnik verloren gehen, die seit der Eröffnung der ersten Filiale im Jahre 1975* in Kirchheim unter Teck von Schmutzfinkgeneration zu Schmutzfinkgeneration weitergegeben wurde.
Von der Konkurrenz des Discount-Drogeriemarktes halten Sprayer und Schmutzfinken wenig. Weder ARdm noch ARRossmann oder ARMüller könnten mit den beliebten ARSCHLECKER-Märkten mithalten.
ssi; Foto: Michael Schmalenstroer, CC BY-SA 3.0

*Die Idee hatte damals der noch heute in der Szene verehrte Sprayerpionier Friedrich "Schmierfritze" Bozniak.
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