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Neue Vorwürfe: Wulff ließ sich pompöses Schloss vom Steuerzahler finanzieren

Berlin (dpo) - Bundespräsident Wulff sieht sich neuen Vorwürfen ausgesetzt: Insidern zufolge hat er auch die Miete für ein pompöses Schloss, das er seit Mitte 2010 als Amtssitz nutzt, nicht aus eigener Tasche bezahlt. Stattdessen ließ er es sich bislang vom deutschen Steuerzahler finanzieren.
Die Edelimmobilie mit mehreren tausend Quadratmetern Wohnfläche in bester Lage im Berliner Stadtteil Tiergarten trägt den offiziellen Namen "Schloss Bellevue" und wurde im Auftrag von Ferdinand von Preußen im Jahre 1786 fertiggestellt.
Die Wulffs vor "ihrem" Schloss
"Es gibt zahlreiche Ungereimtheiten in diesem Fall", bestätigt der renommierte Rechtsexperte Jost von Leutershausen. "Hätte ein Privatmann das Schloss anmieten wollen, dann hätten die monatlichen Kosten bei mindestens 10.000 Euro gelegen – und das wäre erst die Kaltmiete ohne Bedienstete und Gärtner." Bei einem Grundgehalt von 11026,40 Euro, das Bundespräsidenten mindestens erhalten, hätte Wulff sich die Miete für das Schloss vermutlich nicht leisten können.
Bislang ist noch unklar, ob der deutsche Steuerzahler, der offenbar auch für Christian Wulffs Präsidentengehalt und dessen Auslandsreisen aufkommt, irgendwelche wirtschaftlichen oder politischen Vorteile aus der Finanzierung des Bundespräsidentenamtssitzes ziehen konnte. Der deutsche Steuerzahler selbst, hinter dem offenbar ein Konglomerat aus mehreren Millionen Privatpersonen steht, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Klar scheint nur: Auch zahlreiche Menschen, die Wulff noch aus seiner Zeit in Hannover kennt, sollen dem Konglomerat angehören.
Christian Wulff indessen lässt über seinen Anwalt Gernot Lehr alle Vorwürfe abstreiten. Angeblich hat sich der Bundespräsident die Miete für Schloss Bellevue vom Steuerzahler nur auslegen lassen. Den Betrag habe er anschließend aber in bar beglichen.
ssi; Foto oben: Wurde nicht von Wulff bezahlt: Pompöses Schloss, Foto rechts: Fridolin freudenfett, cc by-sa 3.0
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