Die Priester des Finanzministeriums trösteten heute das Volk. Sie deuten den weisen Orakelspruch Sankt Moody's so, dass sich der endgültige Zorn der Märkte in Form höherer Kreditzinsraten durchaus noch abwenden lässt, wenn nur die richtigen Gebete und Mantren aufgesagt werden.
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Erfleht märktlichen Beistand: Ministeriumssprecher |
Dabei sind sich selbst die Schriftgelehrten uneinig, wie genau die Prophezeiung Moody's überhaupt ausgelegt werden muss. Während die einen die Worte des Heiligen so deuten, dass Griechenland geopfert werden muss, fürchten andere, die Märkte wollen Deutschland eine Schuldenunion aufbürden.
Die übrigen Propheten Standard, Poor und Fitch schweigen bislang. Mit Sicherheit kann daher nur dieses gesagt werden: Die Wege der Märkte sind unergründlich.
ssi; Foto rechts: © hanzl - Fotolia.com