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Kind von Clowns wird in der Schule wegen seines Aussehens gemobbt

Bremen (dpo) - Der neunjährige Beppo hat es nicht leicht. Weil er mit seiner roten Nase, seinen riesigen Schuhen und seiner bunten Kleidung anders aussieht als die anderen Kinder, wird er regelmäßig ausgelacht und gemobbt. Dabei kann Beppo gar nichts dafür, dass er so aussieht. Seine Eltern sind Clowns. Wie schwer es die Kinder dieser oft vernachlässigten Minderheit haben, ist vielen nicht bewusst.

"Schon morgens, wenn meine Eltern mich und meine fünf Geschwister in unserem winzigen Auto zur Schule bringen, lachen immer alle", schildert Beppo seinen Alltag. "Danach wird alles nur noch schlimmer. Die anderen Kinder zwicken in meine Nase, weil die so schön quietscht, bewerfen mich mit Torten, ziehen an meinen Hosenträgern oder lassen mich stolpern." Da hilft es nicht gerade, dass der kleine Beppo ohnehin Schwierigkeiten mit dem Gehen hat, weil er noch lange nicht in seine Schuhe (Größe 54 1/2) hineingewachsen ist.
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Besonders bitter: Kaum einer ahnt, wie sehr den kleinen Beppo die Gemeinheiten seiner Mitschüler verletzen. Aufgrund der vielen Schminke in seinem Gesicht halten ihn seine Lehrer und die Eltern der anderen Kinder für einen fröhlichen Jungen. 
Kein Wunder, dass 87 Prozent aller Clownkinder bereits nach der 9. Klasse die Schule verlassen. Weil sie in "seriösen Jobs" aufgrund ihres Aussehens und fehlender Bildung schlechte Karten haben, finden die meisten allenfalls eine Stelle als Spaßmacher in einem Zirkus oder auf dem Jahrmarkt. Werden sie Eltern, geht der Teufelskreis wieder von vorne los.
Den kleinen Beppo spornen diese trüben Aussichten jedoch eher an. Er will sich bis zum Abitur durchkämpfen, Jura oder BWL studieren und vielleicht sogar irgendwann eine ganz "normale" Frau heiraten. Er ist überzeugt: "Eines Tages kann ein Clown sogar Bundeskanzler werden."
ssi; Foto oben: © BeTa-Artworks - Fotolia, Foto rechts: © pirotehnik - Fotolia.com; Erstveröffentlichung: 16.5.13
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