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Gesamtsieger der Tour de France erhält automatisch Dopingsperre auf Lebenszeit

Paris (dpo) - Wie der Weltradsportverband (UCI) bekanntgab, soll der diesjährige Gesamtsieger der Tour de France anschließend für den Rest seiner Karriere wegen Dopings gesperrt werden. Auch auf den Zweit- und Drittplatzierten wartet eine empfindliche Sperre. Dabei bleibe die Spannung erhalten, betont die UCI. Schließlich wisse man nicht, welcher Fahrer am Ende für wie lange gesperrt werde.

Der Verband reagierte mit dieser spektakulären Entscheidung, die auch für alle zukünftigen Touren gelten soll, auf ein Interview des ehemaligen Radsportprofis Lance Armstrong, der gegenüber der französischen Zeitung Le Monde sagte, ohne Doping lasse sich die Tour nicht gewinnen.
Statt Siegerehrung gibt's eine lebenslange Sperre
"Jetzt, da wir wissen, dass der Gewinner ohnehin immer gedopt ist, können wir gleich an der Ziellinie Nägel mit Köpfen machen. Alles andere wäre unglaubwürdig", sagte UCI-Sprecher Mathieu Benoît. "Deshalb wird der Gesamtsieger, sobald er am 26. Juli in Paris über die Ziellinie rollt, unter den Buhrufen des Publikums umgehend vom Sattel gezerrt und vom Verband für den Rest seines Lebens wegen Dopings gesperrt. Der Zweitplatzierte erhält eine zehnjährige Sperre, der Dritte eine fünfjährige."
Außerdem soll es für bestimmte Leistungen weitere Sperren geben. So schlägt jede Etappe, während der ein Fahrer ein besonderes Trikot tragen darf, mit einer viermonatigen Sperre zu Buche – das Gleiche gilt für die rote Rückennummer.
Antidoping-Experten halten die Strategie, Radrennfahrer immer dann sofort zu bestrafen, wenn sie ein Rennen gewinnen, sogar für die einzige realistische Möglichkeit, um den Dopingsumpf langfristig effektiv auszutrocknen – und das völlig ohne Labore und Dopingkontrollen.
swo, ssi; Foto oben: chris2766 / Shutterstock.com; Hinweis: Artikel an 2015 angepasst
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