UNESCO-Sprecherin Michelle Levevre begründete den überraschenden Neuzugang auf der Liste des Welterbes: "Mit seiner über 100-jährigen Geschichte ist der Nahostkonflikt eine der wenigen Konstanten der Neuzeit. Die Wurzeln der Auseinandersetzung reichen sogar zurück bis in die Antike. Außerdem ist der Nahostkonflikt ein weitaus aussagekräftigeres Zeugnis für das Wesen der Menschheit als sämtliche Pyramiden, Schlösser oder Buddhastatuen zusammen."
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Mit diesem schicken Emblem darf sich der Nahostkonflikt künftig schmücken |
Die Entscheidung wurde einstimmig gefällt, nachdem die Mitglieder des Welterbe-Gremiums festgestellt hatten, dass der Nahostkonflikt die meisten der zehn Kriterien der Unterschutzstellung (z.B. "Meisterwerk menschlicher Schöpferkraft", "außergewöhnliches Zeugnis kultureller Tradition" etc.) ohne Weiteres erfüllt.
Meldung als Video:
Sowohl Israel als auch die palästinensische Autonomiebehörde erklärten die Ernennung des Nahostkonflikts zum Weltkulturerbe heute zu ihrem alleinigen Verdienst und kündigten an, gegen einen Missbrauch des Titels durch die andere Seite rigoros vorzugehen.
Wie in anderen Fällen auch verpflichtete sich die UNESCO dazu einzugreifen, falls der Nahostkonflikt in irgendeiner Weise gefährdet werden sollte. Die Organisation gab sich allerdings zuversichtlich, dass dies in den nächsten Jahrzehnten nicht der Fall sein dürfte.