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Banken suchen fieberhaft neue Betrugsmaschen, um Strafe für Libor-Manipulation zu kompensieren

Frankfurt, Brüssel (dpo) - Die heute gegen zahlreiche Großbanken verhängte Rekordstrafe von 1,7 Milliarden Euro wegen jahrelanger Manipulation von Referenzzinssätzen wie Libor, Tibor und Euribor zeigt erste Wirkungen. Wie soeben bekannt wurde, suchen betroffene Geldinstitute wie die Deutsche Bank, die Société Générale oder die Royal Bank of Scotland bereits fieberhaft nach neuen Betrugsmaschen, um die Verluste durch die Strafen zu kompensieren oder - im Idealfall - satte zusätzliche Gewinne einzufahren.

Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte gegenüber Postillon Money: "Wir raten unseren Aktionären, Ruhe zu bewahren. Unser Institut arbeitet mit Hochdruck daran, den ärgerlichen Verlust von 725 Millionen Euro durch neue Gaunereien zu kompensieren. Solange niemand für derartige kriminelle Umtriebe hinter Gitter muss, sind Bußgelder lediglich unerwartete Ausgaben. Wir sehen sie nicht als Strafe an, sondern als Ansporn, durch noch ausgefeiltere Tricksereien noch höhere Renditen zu erzielen, damit der Return on Investment (ROI) wieder stimmt."
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Immerhin: Einen Großteil der Summe können die betroffenen Institute glücklicherweise bereits mithilfe ebenjener Gewinne bezahlen, die sie durch die Manipulation des Libors überhaupt erst erzielen konnten. Ein weiterer Teil dürfte mit illegalen Gewinnen aus der Manipulation der Goldpreise und der Währungskurse beglichen werden – zwei Betrugsskandale, in denen derzeit zwar gegen diverse Großbanken ermitttelt wird, bislang aber noch keine Strafen verhängt wurden.
Mit welchen Steuerhinterziehungsmaschen und Marktmanipulationen genau als nächstes gerechnet werden darf, will der Sprecher der Deutschen Bank nicht verraten: "Je länger uns niemand auf die Schliche kommt, desto länger können wir durch illegale Preisabsprachen und Kartelle natürlich auch Gewinne erzielen. Das ist freie Marktwirtschaft."
ssi; Foto oben: © Monkey Business - Fotolia.com, Foto rechts: © Max Diesel - Fotolia.com
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