Mehrfach sollen die vermummten Milizionäre in den vergangenen Stunden versucht haben, unter Gewaltandrohung das Einhalten der Kehrwoche durchzusetzen. An öffentlichen Gebäuden wurde die schwarz-gelbe Landesflagge Baden-Württembergs gehisst, am zentralen Willy-Reichert-Platz (ehemals Kollwitzplatz) wurden Plakate mit der Parole "FREE SCHWABYLON" angebracht.
![]() |
Gibt sich gerne martialisch: Winfried Kretschmann |
Hoheitszeichen tragen die straff organisierten Paramilitärs keine, doch laut Zeugen seien sie mit Gewehren von Heckler & Koch bewaffnet und bewegten sich ausschließlich in Fahrzeugen der Marken Mercedes-Benz und Porsche.
Der für seine öffentliche Kritik an den Berliner Schwaben bekannte SPD-Politiker Wolfgang Thierse soll bereits in den frühen Morgenstunden in das benachbarte Pankow geflüchtet sein.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann wies auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz in Stuttgart jegliche Verantwortung für die angespannten Lage von sich. Die Truppen in "Schwabylon", wie sich der Ortsteil nun offiziell nennt, seien keine baden-württembergischen Soldaten, sondern Angehörige der schwäbischen Selbstverteidigungsmilizen vor Ort.
Kretschmann betonte, dass sämtliche Vorgänge in der Hauptstadt vom Völkerrecht gedeckt seien. In einem sogenannten Referendumle soll die Bevölkerung vor Ort bereits am kommenden Sonntag selbst darüber entscheiden, ob Prenzlauer Berg ein Teil Berlins bleibt oder als fünfter Regierungsbezirk von Baden-Württemberg aufgenommen wird.