Newsticker

Phishing-Welle: Schaden in Milliardenhöhe durch sogenannte "Telekom-Rechnungen"

Berlin (dpo) - Die Polizei warnt vor einer neuen Phishing-Welle ungeahnten Ausmaßes: Offenbar leiden Millionen Bundesbürger unter regelmäßigen Rechnungsstellungen einer Firma, die sich selbst als "Deutsche Telekom" bezeichnet. Allein im Mai (!) lag der Gesamtschaden laut aktuellen Schätzungen zwischen 200 bis 400 Millionen Euro. Etwa die Hälfte aller deutschen Haushalte ist betroffen. Verbraucherschützer schlagen Alarm, denn einen materiellen Gegenwert erhalten die zahlenden Opfer keinen.

"Das müssen Profis sein", meint Renate P., die aus Angst vor weiterem Schaden lieber anonym bleiben möchte. "Die Rechnung und alles sieht total echt aus. Jeden verdammten Monat: 28,95 Euro. Mit Briefkopf und Unterschrift und was weiß ich. Hier, diesen Monat kam wieder so eine. Das geht schon seit Jahren so."
Haben Sie auch so eine Rechnung erhalten? Jetzt heißt es aufpassen!
Die 47-Jährige ist verzweifelt, denn "die Betrüger" werden Verbraucherschützern zufolge "zunehmend raffinierter und dreister". So zwingen sie etwa ihre Opfer, selbst eine kostenintensive Software auf ihrem Computer zu installieren. Zudem machen sie sich nicht einmal mehr die Mühe, die Bankkonten, auf die Millionen Deutsche aus Angst vor Abmahnungen oder anderen Repressalien Monat für Monat ihr Geld überweisen, geheim zu halten.
Doch nicht nur Rechnungen der "Telekom" sind im Umlauf. Auch vermelden Behörden "anscheinend willkürliche Schreiben" von vermutlich fiktiven Unternehmen wie "Vodafone", "E-Plus", "O2" und anderen Firmen mit kryptisch klingenden Namen.
Für besonders dringende Fälle hat die Polizei unter 0180-447655 (0,49 EUR/Minute aus dem Netz der Deutschen Telekom) bereits eine kostengünstige Opferhotline eingerichtet und rät dazu, niemals Briefe oder E-Mails mit einem Absender zu öffnen, der nicht aus dem eigenen Bekanntenkreis stammt.
fed, ssi; Foto oben: © Gina Sanders - Fotolia.com
Artikel mit Freunden teilen:
Neuere Ältere

Leserkommentare

Dieser Text sollte niemals angezeigt werden!