Cambridge (dpo) - Es ist ein schrecklicher Verdacht: Hat J.R.R. Tolkien, der von vielen verehrte Schriftsteller und Philologe, seine Leser belogen? Das behauptet zumindest eine Forschergruppe der angesehenen University of Cambridge, die den "Kleinen Hobbit" und die "Herr der Ringe"-Trilogie auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft hat.
Demnach habe Tolkien seine Reputation als angesehener Professor in Oxford systematisch dafür genutzt, Tatsachenberichte über die Erlebnisse fremdartiger Völker wie "Hobbits" oder "Elben" zu fälschen. Weder in "Der kleine Hobbit" noch in der "Herr der Ringe"-Trilogie sei auch nur ein Fünkchen Wahrheit enthalten.
"Wir sind ganz neutral an die Geschichten Tolkiens rangegangen", so Dean Harris, Professor für Völkerkunde in Cambridge. "Aber nach und nach mussten wir feststellen, dass Herr Tolkien die Welt an der Nase herumgeführt hat. Die Abenteuer der Hobbits Bilbo und Frodo, das tragische Schicksal Gollums, die Schlacht um Helms Klamm – alles erstunken und erlogen."
Wusste wohl nicht, worüber er schreiben sollte, und hat sich deshalb einfach etwas ausgedacht: J.R.R. Tolkien |
Besonders perfide: Um seinen Lügenmärchen Glaubwürdigkeit zu verleihen, erfand der Philologe gleich mehrere Sprachen und legte komplette Geschichtswerke ohne jeden Bezug zur Wirklichkeit an, auf die er sich in seinen Erzählungen bezog.
"Insgesamt muss man sagen: Hobbits, Elben, Orks und Drachen gibt es, anders als von Tolkien behauptet, nicht", fasst Harris zusammen. Auch auf Bruchtal, Esgaroth oder gar einen sagenumwobenen Schatz in einem "Berg Erebor" finde sich in der gesamten abendländischen Geschichtsschreibung der letzten Jahrtausende nicht ein Hinweis.
Fraglich ist, was nach diesen Enthüllungen mit den Büchern Tolkiens und den daraus entstandenen Filmadaptionen passieren soll. Die Wissenschaftler aus Cambridge empfehlen, das Werk vorerst aus Büchereien, Kinos und Filmverleihen zu verbannen. Es sei ohnehin unwahrscheinlich, dass sich überhaupt noch jemand dafür interessiere, nachdem nun die Wahrheit ans Licht gekommen ist.
ssi, dan; Foto rechts: Juan 1983, CC BY-SA 3.0; Erstveröffentlichung: 2.12.14