Magdeburg (dpo) - Zu einer lebensbedrohlichen Situation ist es gestern in Magdeburg gekommen. Dort ertrank ein 15-jähriger Jugendlicher beinahe in seiner eigenen Spucke, als er an einer abgelegenen Haltestelle im Stadtteil Neu Olvenstedt auf einen verspäteten Bus wartete. Erst in letzter Sekunde konnte er durch einen aufmerksamen Passanten gerettet werden.
Laut Polizeiangaben zeigen einzelne Standbilder einer Überwachungskamera, wie der Jugendliche gegen 16.30 Uhr an der Bushaltestelle ankommt. Eine Zeugin, die zunächst ebenfalls auf den Bus wartete, bevor sie die Haltestelle eine halbe Stunde später verließ, gab an, dass der 15-Jährige in diesem Zeitraum noch "wie ein kerngesunder Jugendlicher" wirkte und dementsprechend etwa alle 15 bis 20 Sekunden auf den Boden spuckte.
Eine Auswertung der Kamerabilder ergab, dass der Jugendliche zwischen 17:50 und 18:00 Uhr so tief in seiner eigenen Spucke steckte, dass er keine Luft mehr bekam. Rückstände an den Glaswänden des in einer leichten Senke gelegenen Wartehäuschens zeigen, dass der Speichelpegel zwischenzeitlich mehr als zwei Meter erreicht haben muss. Zwar konnte der 15-Jährige schwimmen, doch in der zähflüssigen Masse schwanden seine Kräfte zusehends. Erschwerend hinzu kam, dass er während seines Überlebenskampfes laut Polizei kontinuierlich weiterspuckte und dadurch seine Lage nur noch verschlimmerte. Eine 51-jährige Passantin rettete den Jugendlichen schließlich, indem sie sich beherzt in die Fluten stürzte und den Bewusstlosen an Land zog. Zu einer Mund-zu-Mund-Beatmung konnte sich die Retterin nach eigenen Angaben nicht durchringen.
Die Mutter des Jungen, der inzwischen außer Lebensgefahr ist, will nun Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen die örtlichen Verkehrsbetriebe erstatten.
Das gestrige Ereignis ist nicht der einzige Fall, in dem an Bushaltestellen oder vor Gebäuden wartende Jugendliche in Gefahr gerieten. Bereits 2007 war es zu einem ähnlichen Unglück im niedersächsischen Wilhelmshaven gekommen. Dort konnten sich zwei 14-jährige Jungen allerdings in letzter Minute selbst retten, indem sie sich geistesgegenwärtig an besonders zähen Speichelfäden auf das Dach des Wartehäuschens zogen, wo sie schließlich von einem Boot der Wasserwacht abgeholt und in Sicherheit gebracht wurden.
dan, ssi; Idee: lbr; Foto oben: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 22.1.15
Laut Polizeiangaben zeigen einzelne Standbilder einer Überwachungskamera, wie der Jugendliche gegen 16.30 Uhr an der Bushaltestelle ankommt. Eine Zeugin, die zunächst ebenfalls auf den Bus wartete, bevor sie die Haltestelle eine halbe Stunde später verließ, gab an, dass der 15-Jährige in diesem Zeitraum noch "wie ein kerngesunder Jugendlicher" wirkte und dementsprechend etwa alle 15 bis 20 Sekunden auf den Boden spuckte.
Verhängnisvoll bei Busverspätungen: Spuckerei |
Die Mutter des Jungen, der inzwischen außer Lebensgefahr ist, will nun Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen die örtlichen Verkehrsbetriebe erstatten.
Das gestrige Ereignis ist nicht der einzige Fall, in dem an Bushaltestellen oder vor Gebäuden wartende Jugendliche in Gefahr gerieten. Bereits 2007 war es zu einem ähnlichen Unglück im niedersächsischen Wilhelmshaven gekommen. Dort konnten sich zwei 14-jährige Jungen allerdings in letzter Minute selbst retten, indem sie sich geistesgegenwärtig an besonders zähen Speichelfäden auf das Dach des Wartehäuschens zogen, wo sie schließlich von einem Boot der Wasserwacht abgeholt und in Sicherheit gebracht wurden.
dan, ssi; Idee: lbr; Foto oben: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 22.1.15