"Schon seit ich denken kann, hortet mein Vater Flaschen – hier zum Beispiel ein, äh, Mouton Rothschild 1945, was auch immer das heißen soll", erklärt Susanne G., seine älteste Tochter. "Er hat sein ganzes Geld für Wein verprasst und ihn dann einfach in so Holzregalen vermodern lassen. Es war wie ein Zwang."
![]() |
In den Müll mit der alten Plörre! |
"Er hat geschrien und getobt, als wären die verstaubten Flaschen Uralt-Plörre irgendwelche wertvollen Schätze", erzählt sie. "Typisch Messie eben. Ich bin froh, dass er jetzt nicht mehr von dieser Last erdrückt wird."
Die Arbeiter der Entrümpelungsfirma finden die "Sammlung" dagegen faszinierend. "Teilweise hören sich die Etiketten echt lustig an. Château d'Yquem 1949. Wie bitte?", scherzt einer von ihnen. "Manchmal hätte man direkt Lust, mal zu probieren. Aber wenn das da wirklich seit Jahrzehnten in der Dunkelheit rumsteht, ist das leider alles verdorben."
Inzwischen steht auch das nächste Entrümpelungsprojekt der Familie fest: Der Dachboden. Nach Angaben von Susanne G. lagern dort tausende alte Briefmarken, die schon lange nicht mehr gültig sind und deshalb ebenfalls weg sollen. "Besonders diese vergilbte blaue Marke aus Mauretanien oder so ist mir schon lange ein Dorn im Auge", so G.
dan, ssi; Foto [M]: Fotolia / Patrycja Zadros / Shutterstock.com, Foto rechts: Frederik Vandaele, CC BY 2.0; Erstveröffentlichung: 27.7.15