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Er musste ihr hörig sein: Sadistin führte Hund jahrelang an einer Leine herum

Rosenheim (dpo) - Man mag sich kaum vorstellen, welches Martyrium diese arme Kreatur durchleiden musste: Einer offenbar sadistisch veranlagten Frau aus Rosenheim wird vorgeworfen, einen Mops über Jahre hinweg bis zur völligen Unterwerfung systematisch gequält und gedemütigt zu haben. Seit seiner Kindheit soll die 28-jährige Clara W. den Hund, den sie stets an einer Leine herumführte, völlig ihrem Willen unterworfen haben.

Dass der Fall überhaupt ans Tageslicht kam, ist einer aufmerksamen Anwohnerin zu verdanken. Gegenüber dem Postillon beschreibt die 55-jährige Bettina M., wie sie der Sadistin vor wenigen Tagen bei einem Spaziergang begegnete. "Ich lief gerade durch den Park, als ich sie mit einem Hund an einer Leine sah. Er versuchte, von ihr wegzukommen, und gab dabei völlig unverständliche Laute von sich." In den nächsten Minuten muss die Frührentnerin mit ansehen, wie Clara W. das Tier in der Öffentlichkeit quält und demütigt.

"Der arme Hund musste seine Notdurft auf einer Grünfläche verrichten. Dann ließ sie ihn auch noch Wasser aus einer völlig verdreckten Pfütze trinken", berichtet sie. "Die muss das arme Tier förmlich dressiert haben." Denn anschließend warf die Frau immer wieder einen dreckigen alten Ball weg, den ihr der Mops jedesmal erneut bringen und vor die Füße legen musste.

Inzwischen sind weitere grausame Details zu dem Fall bekanntgeworden. Laut Polizei durfte der Hund, der auf den Namen Chico hört, zu Hause nur aus einer Schüssel auf dem Boden essen. Zudem musste er in einem alten Korb schlafen.

Jeden Befehl seiner Peinigerin, die sich selbst "Frauchen" nannte, musste Chico ausführen. Kontakt zu anderen Hunden durfte er nur unter ihrer ständigen Aufsicht haben. Besonders widerwärtig: Offenbar um Chico gefügiger zu machen, ließ die Frau von einem Mediziner die Hoden des Tieres entfernen.

Laut Polizei war die Beschuldigte in einer ersten Vernehmung bereits geständig. Bei einer Verurteilung wegen Nötigung und Freiheitsberaubung droht ihr eine mehrjährige Haftstrafe. In ihrer Wohnung fanden Beamte heute weiteres Folterwerkzeug, darunter einen winzigen Transportkäfig, mehrere Halsbänder, einen Maulkorb sowie eine Pfeife, die quälend hohe Frequenzen aussendet.

Chico wurde inzwischen in die Freiheit entlassen, bleibt aber in psychologischer Betreuung, um das Erlebte zu verarbeiten.

swo, ssi, dan; Fotos: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 1.10.15
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