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Nazi-Schwein unsicher, zu wem es in der Schweinefleischdebatte halten soll

Lübeck (dpo) - Soll sich die Regierung dafür einsetzen, dass Schweinefleisch im Essensangebot öffentlicher Kantinen, Kitas und Schulen erhalten bleibt? Darüber wird seit einem entsprechenden Vorschlag der Nord-CDU erbittert diskutiert. Einer, der sich mit der Debatte schwertut, ist das arische Hausschwein Ronny (1) aus einer Mastanlage bei Lübeck. Auf welche Seite der Diskussion er sich schlagen soll, weiß der rechtsradikale Eber nach eigenen Angaben noch nicht.

"Das ist echt schwierig", grunzt Ronny nachdenklich. Das sonst so lautstarke Nazi-Schwein, das stets an vorderster Front quiekt, wann immer es deutsches Brauchtum bedroht sieht, ist hin- und hergerissen. "Grunzätzlich sollte man nicht aus falsch verstandener Toleranz vor den Moslems kuschen und in den Kantinen nur noch halal servieren. Aber eine Schweinefleischpflicht wäre auch wieder total übertrieben. Das braucht doch keine Sau. Da sollte man nichts überstürzen."
Wichtigstes Symbol des christlichen Abendlandes: Schweinshaxe
"Oink Hitler!", quiekt Ronny sich selbst beschwichtigend. "Klar, einerseits: Kein Fußbreit den Orientalen! Anderseits sind Geflügel oder Rind oder Gemüse aber doch auch gute deutsche Speisen. Und viel gesünder! Viel gesünder! Das stärkt ja den Volkskörper auch."
Zudem gebe es auch andere Wege, einer Islamisierung in öffentlichen Kantinen entgegenzuwirken. "Wie wäre denn eine Schnapspflicht nach jeder Mahlzeit? Ich bin mir sicher, damit ließe sich eine Menge bewirken", schlägt der besorgte Eber vor. "Oder wenn schon Schweinefleisch, dann wenigstens nur von minderwertigen Rassen wie dem afrikanischen Mukotaschwein. Das sind eh Unterschweine."
In diesem Moment klopft es an Ronnys Stall. "Oh, stimmt. Ich werde jetzt abgeholt. Da ist wieder dieser Lkw, der die fettesten Schweine zu ihrem wohlverdienten Wellness-Urlaub fährt. Macht's gut! Ich muss."
fed, ssi, dan; Foto rechts: Rainer Zenz, CC BY-SA 3.0
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