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Playboy-Redakteur fristlos entlassen, weil er sich am Arbeitsplatz Nacktfotos angesehen hat

München (dpo) - Was ist am Arbeitsplatz erlaubt und was nicht? Wenn es um unangemessene Inhalte im Büro geht, greift das Männermagazin Playboy offenbar hart durch: Einem der erfahrensten Grafiker des Heftes wurde in dieser Woche fristlos gekündigt, nachdem er während der Arbeit zum wiederholten Mal Nacktfotos von Frauen auf seinem Rechner betrachtet hatte.

Grundsätzlich habe Martin B. vor seiner Kündigung immer gute Arbeit gemacht, erinnert sich Silke D., eine Kollegin des 36-Jährigen. "Aber immer, wenn man an seinem Schreibtisch vorbeilief, hat er gerade Nacktfotos hin- und hergeschoben, mal herangezoomt, glotzte sie mal im Quer-, mal im Hochformat an. Oft ging das den ganzen Tag so. Ich weiß echt nicht, wann er noch Zeit für Arbeit fand."
Schon öfter habe sie B. deshalb zusammen mit anderen Kollegen zur Rede gestellt – doch der für das Layout des Männermagazins zuständige Grafiker zeigte sich uneinsichtig. "Man hatte das Gefühl, er wollte das nicht einmal verstecken", erklärt die Redakteurin. "Er ließ die Fotos sogar auf seinem Bildschirm geöffnet, wenn er in die Mittagspause ging. Wenn das einmal zufällig ein Werbekunde zu Gesicht bekommen hätte!"
Nun zog das Unternehmen die Notbremse. Offenbar zu Recht: Eine Überprüfung des Rechners von Martin B. erhärtete die Vorwürfe. Hunderte Bilder, darunter offenbar intime Privatbilder von Schauspielern und anderen Personen des öffentlichen Lebens, konnten auf seiner Festplatte sichergestellt werden. In den Schubladen seines Schreibtischs wurden zudem zahlreiche Schmuddelhefte gefunden, in denen nackte Frauen abgebildet waren.
Weil bislang noch kein Ersatz für den gefeuerten Grafiker gefunden wurde, soll der nächste Playboy als reine Textausgabe erscheinen. "Wir gehen davon aus, dass unsere Leser Verständnis dafür zeigen werden", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens.
fed, dan, ssi; Foto [M]: Shutterstock
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