Hamburg (dpo) - Peinliche Panne bei der ARD: Auf tagesschau.de wurde heute offenbar versehentlich ein ausgewogener Kommentar zu CETA veröffentlicht. In dem Meinungsstück wurden weder die Einwohner Walloniens als egoistisch verunglimpft noch wurde die Glaubwürdigkeit der EU rhetorisch an das Zustandekommen des "so vorbildlichen" (vgl. "Gezerre um CETA - Europas Versagen") Abkommens geknüpft.
Verfasst hatte den Artikel, in dem Argumente beider Seiten sorgfältig abgewogen und eingeordnet werden, ein Volontär der Tagesschau, der nach Aussage der Chefredaktion "erst frisch von der Journalisten-Schule kommt und deshalb noch nicht weiß, wie es hier bei uns läuft".
Wie unbedarft der Volontär vorgegangen sei, erkenne man unter anderem daran, dass er versäumt habe, die CETA-Gegner grundsätzlich als "Anti-Europäer vom rechten Rand" zu diffamieren (vgl. "CETA-Streit – Ein Sieg für die Anti-Europäer").
Auch habe er die Gelegenheit ungenutzt gelassen zu behaupten, 3 Millionen Wallonen würden den restlichen 500 Millionen EU-Bürgern ihren Willen aufzwingen (vgl. "CETA-Widerstand in der Wallonie – Mieses Timing") – ein rhetorischer Kniff, bei dem unterschlagen wird, dass etwa allein in Deutschland 38 Prozent gegen CETA in der jetzigen Form sind (18 Prozent dafür) und sich europaweit über 2000 Kommunen gegen das Abkommen ausgesprochen haben.
Glücklicherweise bemerkte bereits 15 Sekunden nach der Veröffentlichung eine Redakteurin den Fehler und löschte den mit "Vorläufiges Scheitern von CETA – eine Chance für mehr Bürgermitsprache?" betitelten Kommentar. "Das war knapp", so die erfahrene Tagesschau-Mitarbeiterin. "Gott sei Dank wurde der inhaltlich einwandfreie Beitrag nur 78 Mal aufgerufen."
Der Volontär, der den Artikel so leichtsinnig veröffentlichte, wurde inzwischen in die Sportredaktion versetzt, wo er künftig für die Pflege der Statistikdatenbank (Fachgebiet: "Fehlpässe") verantwortlich ist.
ssi, dan
Verfasst hatte den Artikel, in dem Argumente beider Seiten sorgfältig abgewogen und eingeordnet werden, ein Volontär der Tagesschau, der nach Aussage der Chefredaktion "erst frisch von der Journalisten-Schule kommt und deshalb noch nicht weiß, wie es hier bei uns läuft".
Wie unbedarft der Volontär vorgegangen sei, erkenne man unter anderem daran, dass er versäumt habe, die CETA-Gegner grundsätzlich als "Anti-Europäer vom rechten Rand" zu diffamieren (vgl. "CETA-Streit – Ein Sieg für die Anti-Europäer").
Auch habe er die Gelegenheit ungenutzt gelassen zu behaupten, 3 Millionen Wallonen würden den restlichen 500 Millionen EU-Bürgern ihren Willen aufzwingen (vgl. "CETA-Widerstand in der Wallonie – Mieses Timing") – ein rhetorischer Kniff, bei dem unterschlagen wird, dass etwa allein in Deutschland 38 Prozent gegen CETA in der jetzigen Form sind (18 Prozent dafür) und sich europaweit über 2000 Kommunen gegen das Abkommen ausgesprochen haben.
Glücklicherweise bemerkte bereits 15 Sekunden nach der Veröffentlichung eine Redakteurin den Fehler und löschte den mit "Vorläufiges Scheitern von CETA – eine Chance für mehr Bürgermitsprache?" betitelten Kommentar. "Das war knapp", so die erfahrene Tagesschau-Mitarbeiterin. "Gott sei Dank wurde der inhaltlich einwandfreie Beitrag nur 78 Mal aufgerufen."
Der Volontär, der den Artikel so leichtsinnig veröffentlichte, wurde inzwischen in die Sportredaktion versetzt, wo er künftig für die Pflege der Statistikdatenbank (Fachgebiet: "Fehlpässe") verantwortlich ist.
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