Zuvor übten insbesondere Frauen Druck auf die Regierung aus, die staatlich angordneten Diskriminierungen abzubauen. Auch Menschenrechtsorganisationen hätten wiederholt die Abschaffung der für Frauen geltenden Verschleierungspflicht gefordert.
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Das Gesetz gilt selbstverständlich auch für König Salman |
Die Verschleierungspflicht kann regional unterschiedlich ausgelegt werden. Wichtig ist vor allem, dass das Haar der Person komplett verhüllt ist. Da Männer im Gegensatz zu den meisten Frauen auch Haare im Gesicht haben, dürfen bei ihnen nur die Augen frei bleiben (Niqab).
Islamgelehrte unterstützen den König in seiner Entscheidung. Immerhin würden alle Argumente für die Verschleierung der Frau bei näherer Betrachtung auch für die Verschleierung des Mannes gelten: "Der Niqab schützt Männer vor lüsternen Blicken. Jeder weiß, wenn eine Frau auch nur ein Haar eines Mannes sieht, dann ist sie liebestoll und kann nur noch an die Sünde denken. Das muss verhindert werden", erklärt Imam Abdurahman ibn-ben-ibnben, der selbst sicherheitshalber sogar eine Burka trägt: "Meine Augen-Nasen-Partie ist einfach zu sexy. Da will ich kein Risiko eingehen."
Für die Durchsetzung der Verschleierungspflicht ist weiterhin die Islamische Religionspolizei (Muttawi) zuständig, die selbstverständlich ebenfalls verschleiert sein muss.