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"Weil es der schnellste Weg in die Anarchie ist": Linksautonomer Chaot will AfD wählen

Berlin (dpo) - Endlich gibt es eine Partei, die Yannick L. guten Gewissens wählen kann. Weil der selbsterklärte linksautonome Chaot (24) auf Anarchie in Deutschland hofft, will er bei der Bundestagswahl erstmals seine Stimme für die AfD abgeben. Nur auf diese Weise ließen sich seine politischen Ziele ("Deutschland, verrecke!") in naher Zukunft erreichen, glaubt L.

"Unter den anderen Parteien ändert sich nie was", erklärt der Student, der unter anderem in der Antifa und in diversen autonomen Gruppierungen aktiv ist. "Die Linke ist viel zu bürgerlich, um das kapitalistische Schweinesystem abzuschaffen, und Parteien wie die MLPD oder die DKP schaffen die Fünf-Prozent-Hürde nicht."
Yannick L. bei seiner Lieblingsbeschäftigung
Nur die AfD sei derzeit in der Lage, die Gesellschaft nachhaltig zu spalten und damit "Bewegung in die Sache" zu bringen, gibt sich L. überzeugt.
"Mit ein bisschen Glück schaffen die es - auch dank meiner Stimme - irgendwann in die Regierung und führen sich dann auf wie Trump", erläutert er seinen Plan. Langfristig setzt er darauf, dass es dadurch zu einem Bürgerkrieg und anschließend zur totalen Herrschaftslosigkeit kommt.
"Insofern passt der Name Alternative für Deutschland eigentlich perfekt. Ich will ja auch eine Alternative für diesen Scheißstaat. Und die lautet: Anarchie", kichert der 24-Jährige.
Inzwischen überlegt Yannick L. sogar, in die AfD einzutreten. "Als Mitglied der JA (Jungen Alternativen) könnte ich aktiv verhindern, dass sich die moderateren Stimmen durchsetzen und die Partei am Ende auch wieder nur ein weichgespülter Haufen wie die Union wird. Mit radikalen Parolen kenne ich mich ja aus."
shp, dan, ssi; Fotos: Shutterstock
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