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Kampf gegen Fake-News: Facebook wird ab 1. Mai kostenpflichtig

Washington (dpo) - Bekommt Facebook so sein Problem mit Fake-News und Datenmissbrauch in den Griff? Wie der Gründer und Chef des Unternehmens Mark Zuckerberg bei seiner intensiven Befragung vor dem US-Kongress bekannt gab, wird das soziale Netzwerk weltweit kostenpflichtig. Dies bestätigten auch mehrere große Medien übereinstimmend.

Der Moment, in dem Zuckerberg vor dem Kongress einräumt, dass Facebook künftig kostenpflichtig sein wird, ist hier zu sehen:

Heute wurden die konkreten Pläne Facebooks dann bekanntgegeben: Bereits ab dem 1. Mai 2018 wird für jeden US-Nutzer eine Gebühr von 2,99 Dollar fällig. In den meisten europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, soll die Gebühr bei 2,69 Euro liegen. In Österreich bei 3,29 Euro.
Die Einführung einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft soll in mehrfacher Hinsicht die Qualität der auf Facebook veröffentlichten Beiträge verbessern: Da künftig jeder Account per Kreditkarte oder Telefonnummer verifiziert werden muss, soll es einzelnen Personen erschwert werden, mehrere Accounts gleichzeitig zu betreiben, über die Fehlinformationen verbreitet werden können.
Zudem werden Accounts klar den Ländern zugeordnet, aus denen sie bezahlt werden. So soll es unmöglich werden, sich beispielsweise als US-Amerikaner auszugeben, um den dortigen Wahlkampf zu beeinflussen.
Von den Einnahmen aus den Facebook-Gebühren sollen zudem 50 Millionen Fact-Checker eingestellt werden, die Falschmeldungen im Frühstadium erkennen und aussortieren sollen.
"Wir wollen eine 100% fake-news-freie Umgebung schaffen", erklärte Mark Zuckerberg auf seiner Profilseite. "2,99 Dollar pro Monat sollten ein kleiner Preis dafür sein, dass sich künftig keine haltlosen Gerüchte auf Facebook mehr verbreiten."
Den größten Vorteil hat jedoch Facebook selbst: Durch die neue Finanzierung über Beiträge kann sich der Konzern vollständig aus dem umstrittenen Geschäft mit personalisierter Werbung und gebündelten Nutzerdaten zurückziehen – Kontroversen wie der Cambridge-Analytica-Skandal gehören damit der Vergangenheit an.
Für die User ändert sich zunächst nicht viel. In den kommenden Tagen werden sie lediglich nach Ihrer Kreditkarten- oder Telefonnummer gefragt werden, denn die Facebook-Gebühren werden entweder direkt über die Telefonrechnung oder per Kreditkarte erhoben.
Wer nach dem 30. April noch auf Facebook ist, stimmt automatisch der Erhebung der Gebühren zu.
Facebook erwägt außerdem zu Beginn des nächsten Jahres zusätzlich ein Premium-Modell einzurichten. Wer es sich leisten kann und bereit ist, 49,99 Dollar monatlich zu zahlen, soll dann auch Zugang zu nicht-öffentlichen Profilen, Status-Updates und Fotos von Facebook-Basic-Kunden haben.
Die Facebook-Aktie machte nach dem Bekanntwerden dieser Nachricht einen gewaltigen Satz nach oben (+32%).
ssi, dan
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