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Seehofer wartet schon seit Stunden darauf, dass irgendjemand sagt "Nein! Tritt nicht zurück!"

Berlin (dpo) - Das hat ganz und gar nicht so geklappt, wie er sich das vorgestellt hat. Horst Seehofer sitzt jetzt schon seit Stunden in seinem Büro und wartet darauf, dass sich irgendjemand - egal wer - bei ihm meldet und ihn darum bittet, seine Rückzugsankündigung als CSU-Vorsitzender zurückzunehmen.

"Zefix!", brummelt Seehofer vor sich hin. "Die letzten Male hat doch immer jemand gesagt, ich solle es mir nochmal überlegen. Der Dobrindt, der Blume, der Stoiber, alle wollten, dass ich nicht zurücktrete. Wo bleiben die denn diesmal alle?"
Er überprüft zum 17. Mal, ob sein Bürotelefon auch richtig aufgelegt ist. Auch sein Handy zeigt keine verpassten Anrufe oder Textnachrichten. "Ach, wahrscheinlich sind die so geschockt, dass sie noch gar nicht wieder alle sieben Sinne beisammen haben. Oder sie lassen mich nur ein bisschen zappeln, die Schlawiner."
Seehofer überlegt, ob er nicht vielleicht doch auch gleich noch seinen Rücktritt als Bundesinnenminister anbieten sollte. "Dann", ist er überzeugt, "werden sie in Scharen kommen."
Er stellt sich vor den Spiegel und übt schon einmal: "Na, gut, Leute. Ich bleibe, wenn ihr das so sehr wollt."
ssi, fed; Foto: picture alliance/Bernd von Jutrczenka/dpa
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