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Radfahrer baut sich Motor und Auspuff ein, damit ihn Verkehrspolitik endlich beachtet

Hamburg (dpo) - Ob er so endlich als Verkehrsteilnehmer ernst genommen wird? Bjarne Schmieder aus Hamburg hat sich einen Motor und einen Auspuff an sein Fahrrad geschraubt. So will er erreichen, dass sich die deutsche Verkehrspolitik doch noch für ihn interessiert.

"Unsere Verkehrspolitiker interessieren sich leider nur für Fahrzeuge, die laut knattern, fossile Brennstoffe verbrauchen und Abgase ausstoßen", erklärt Schmieder, während er den Tank seines Fahrrads gerade mit Diesel befüllt. "Darum habe ich mein Rad so umgebaut, dass all diese Faktoren gegeben sind."
Dabei hat der Motor keinen praktischen Nutzen. "Für den Antrieb verwende ich den Motor gar nicht, weil sonst würde mein Fahrrad ruckzuck als Mofa oder Motorrad eingestuft werden. Ich muss also nach wie vor treten. Es geht wirklich nur um Aufmerksamkeit." Schmieder lässt zum Beweis den Motor laut aufheulen. Sein Rad bewegt sich keinen Zentimeter vorwärts.
Und sein Kalkül scheint aufzugehen. Unmittelbar nach Schmieders ersten Fahrten kündigte Verkehrsminister Volker Wissing ein milliardenschweres Motor-Fahrradweg-Projekt an: "Wir müssen den Besitzern dieser faszinierenden Fahrzeuge mit dem herrlichen Geruch und diesem bezaubernden Klang schnellstmöglich Platz in Form von breiten, klar abgegrenzten Wegen schaffen!", so der FDP-Politiker.
ssi, dan; Foto: z.T. Shutterstock; Erstveröffentlichung: 1.5.19 (an aktuellen Minister angepasst)
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