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Nach Produktionsstopps: Deutsche hamstern Autos, bevor sie knapp werden

Berlin, Wolfsburg, München (dpo) - Ab heute stellt BMW aufgrund der Coronakrise den Betrieb seiner europäischen Werke ein – auch Volkswagen hat zum Ende der Woche einen Produktionsstop angekündigt. Bei vielen Menschen macht sich deshalb die Angst vor Pkw-Engpässen breit: Immer mehr Deutsche hamstern Autos, bevor sie knapp werden.

"Vorsicht ist besser als Nachsicht", erklärt etwa Lena Katzer aus Berlin, während sie in ihrem Wohnzimmer vor einem Stapel Fahrzeuge steht. "Nachdem wir in den Nachrichten gelesen haben, dass jetzt die ersten Autowerke schließen, sind mein Mann und ich direkt los und haben so viele Autos gekauft, wie unser Budget zuließ."
Immerhin sei das aktuelle Fahrzeug der Familie Baujahr 2016, weshalb schon in acht Jahren das nächste fällig sein könnte. "Wir wollen ja nicht am Ende ganz ohne Auto dastehen."
Nun haben die beiden vorgesorgt – egal, wie lange die Krise dauert. "Den kleinen Viersitzer da oben direkt unter der Decke, den kriegt unsere Tochter Jule in acht Jahren zum Abi", erklärt Katzer. "Also nur, wenn sie in der Zwischenzeit nochmal in die Schule geht, natürlich."
Sie deutet auf einen glänzenden Sportwagen: "Und den bekommt Volker, falls er nächstes Jahr in die Midlife Crisis kommen sollte. Man kann ja nicht genug Vorräte haben bei sowas."
Die Hamsterkäufe haben aber auch Folgen: In immer mehr Autohäusern sieht man inzwischen leere Ausstellungsflächen und Parkplätze. Einzelne Modelle sind regional nicht mehr verfügbar. Verkehrsminister Andreas Scheuer warnte deshalb davor, Fahrzeuge zu horten. "Kaufen Sie nur so viele Autos, wie sie wirklich in den nächsten ein, zwei Jahren benötigen, damit jeder, der akut eines braucht, auch eines bekommt."
tla, dan, ssi; Foto: Shutterstock
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