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Glasfaserkabel versehentlich aufgebaggert: Über 20.000 Hektoliter Internet ausgelaufen

Morbach (Archiv) - Eine Panne bei Straßenbauarbeiten hat heute im rheinland-pfälzischen Morbach für Chaos gesorgt. Offenbar hatte ein Baggerfahrer versehentlich ein wichtiges Glasfaserkabel in etwa zwei Metern Tiefe beschädigt. Aus einem Loch im Kabel traten daraufhin mehrere zehntausend Hektoliter Internet aus. Bis der Schaden behoben werden konnte, blieben zahlreiche Morbacher Haushalte offline.

"Ja, ich hab da so gebaggert - wir legen gerade nen Fahrradweg an - und plötzlich stieß ich auf einen Widerstand. Da war so ein Kabel", erklärt Bauarbeiter Karl Görtsch. "Ich hab noch gehofft, dass ich nix kaputtgemacht habe, aber dann sprudelt da schon dieses Zeug raus. Lauter Facebook-Kram, YouTube-Pranks und Internetseiten. Jede Menge Porno war auch dabei. Und lauter tanzende Jugendliche. Das hat gar nicht mehr aufgehört."

Erst zwei Stunden später gelang es einem herbeigerufenen Telekom-Not-Einsatzteam, das Kabel wieder zu reparieren. "Wir hatten Glück", bestätigt Einsatzleiterin Beate Knerfel. "Wäre das Loch nur wenige Zentimeter größer gewesen, dann wäre so viel Internet ausgetreten, dass auch eine Verseuchung des Grundwassers nicht ausgeschlossen gewesen wäre."

Ein Szenario, das an einen ähnlichen Vorfall im Jahr 2018 in Australien erinnert. Damals kamen in mehreren Orten im Bundesstaat Victoria noch Monate später Twitter-Beleidigungen, gestreamte Serien und E-Mails aus den Wasserhähnen.

"So etwas konnten wir gerade noch abwenden", so Knerfel und deutet auf eine große Maschine. "Das meiste von dem ausgetretenen Internet konnten wir absaugen. Das wird jetzt wieder aufbereitet und ins Netz eingespeist. Oh, da vorne liegt ja noch ein Penisbild." Sie richtet das Saugrohr der Maschine auf die Stelle. "So. Jetzt ist alles wieder gut."

ssi, dan; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 6.8.20
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