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Um Bürgern Gefühl von Normalität zu geben: BER-Eröffnung trotz Fertigstellung um drei Jahre verschoben

Berlin (dpo) - Eigentlich sollte der Hauptstadtflughafen BER morgen, am 31. Oktober, den Betrieb aufnehmen. Doch nun hat die Bundesregierung der Eröffnung überraschend eine Absage erteilt. Zwar sei das Gebäude schon vollständig fertiggestellt, so Regierungssprecher Steffen Seibert. Um den Bürgern in der schwierigen Corona-Zeit ein Gefühl von Normalität zu geben, habe man die Inbetriebnahme dennoch kurzfristig um weitere drei Jahre verschoben.

"Restaurant- und Konzertbesuche, das Beisammensein mit der Familie – für viele Deutsche bricht mit dem neuen Lockdown wieder viel Vertrautes weg", erklärte Seibert. "Da wäre es ein fatales Signal, den Menschen ausgerechnet jetzt auch noch die BER-Baustelle zu nehmen, die in den letzten Jahrzehnten stets eine sichere Konstante in allen turbulenten Zeiten war."

Statt den Flughafen zu eröffnen, sollen daher wieder mehrere hundert Bauarbeiter eingestellt werden. Ihre Aufgabe ist es, zur Beruhigung der Bevölkerung so zu tun, als würden sie den Flughafen weiter errichten und Mängel beheben. Erst wenn die Pandemie komplett durchgestanden sei, könne man an eine Eröffnung denken.

"Der BER-Bau, der Pfusch und die ständigen Verschiebungen stehen für jahrzehntelange bundesdeutsche Stabilität", so Seibert abschließend. "Das dürfen wir jetzt nicht ohne Not zerstören."

Nachfragen von Reportern, ob die Bauarbeiten in Wahrheit überhaupt schon abgeschlossen seien oder ob alles am Ende nur ein Trick der Regierung sei, um weiteren Pfusch zu verheimlichen, wies Seibert energisch zurück.

pfg, dan, ssi; Foto: picture alliance/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
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