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Vorbild Kleiderspende: Samenbanken stellen öffentliche Sammelcontainer auf

Berlin (dpo) - Deutschlands Samenbanken sitzen auf dem Trockenen – nicht zuletzt, weil während der Coronakrise die allgemeine Bereitschaft zur Samenspende gesunken ist. Doch nun soll eine neue Initiative wieder für mehr Spenden sorgen: Künftig können in vielen deutschen Städten Samenspenden ganz einfach in Container eingeworfen werden.

"Wir suchen derzeit händeringend nach Samenspendern", erklärt Beate Hunold vom Dachverband Deutscher Samenbanken (DDS). "Und weil viele Männer nicht mehr zu uns kommen wollen, kommen wir jetzt einfach direkt in ihre Wohngebiete."

Zu diesem Zweck werden derzeit in Ballungszentren auf dem gesamten Bundesgebiet insgesamt 2000 Samenspende-Sammelcontainer mit einem Fassungsvermögen von je bis zu 4000 Litern aufgestellt. In sie kann rund um die Uhr nicht mehr benötigtes Sperma eingeworfen werden. "Damit kann nun jeder Mann ganz ohne großen Aufwand helfen, anderen einen Kinderwunsch zu erfüllen", so Hunold.

Die Betreiber empfehlen, Spenden vor dem Einwurf in einen luftdicht verschlossenen Behälter oder ein zugeknotetes Kondom zu packen. Notfalls kann die Samenflüssigkeit aber auch in eine alte Socke verpackt eingeworfen oder direkt durch das Einwurfloch gespritzt werden. Einmal im Monat werden die Container geleert.

Sollte das Konzept erfolgreich sein, könnten schon bald auch andere Organisationen auf Containersammlungen zurückgreifen. So denke man derzeit beim Roten Kreuz darüber nach, entsprechende Behälter für Blut-, Knochenmark- und Organspenden aufzustellen.

jki, dan, ssi; Foto: picture alliance/Shotshop; Erstveröffentlichung: 26.10.20
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