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"Dann wären die 6500 Zwangsarbeiter ja umsonst gestorben" – Katar kontert Boykottaufrufe zur WM 2022

Doha (dpo) - Damit haben die Katar-Kritiker wohl nicht gerechnet: Nach zahlreichen Aufrufen zum Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 hat Hassan Al-Thawadi, Generalsekretär des Organisationskomitees, nun alle Kritiker aufgefordert, das Erbe der auf den Stadion-Baustellen umgekommenen Bauarbeiter, deren Arbeitsbedigungen oft an Zwangsarbeit grenzen, nicht zu beschmutzen.

"Wollen diejenigen, die zum Boykott aufrufen, wirklich, dass die über 6500 Gastarbeiter, die bislang beim Stadionbau ums Leben kamen, umsonst gestorben sind?", so Al-Thawadi. "Das wäre ein Schlag ins Gesicht der Hinterbliebenen."

Die Regierung von Katar wolle dagegen alles dafür tun, um das Erbe der vielen, vielen umgekommenen Gastarbeiter aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka zu wahren.

"Außer angemessene Entschädigungen zahlen oder für menschliche Arbeitsbedingungen sorgen natürlich", so Al-Thawadi. "Aber wir haben stattdessen ja ein tolles Turnier, das sich die Angehörigen im Fernsehen anschauen können, sofern sie sich ein TV-Gerät leisten können."

dgh, ssi, dan; Foto: Sven Hoppe/dpa
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