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"Waren da leider zu beschäftigt, die Impfkampagne in den Sand zu setzen" – Regierung erklärt, warum der Sommer nicht genutzt wurde, um Intensivpersonal aufzustocken

Berlin (dpo) - Die vierte Corona-Welle türmt sich immer weiter auf, doch ausgerechnet jetzt existieren bundesweit 6300 Intensivbetten weniger als noch vor einem Jahr. Bei einer Pressekonferenz erklärte heute die Regierung, wie es dazu kommen konnte.

"Selbstverständlich hätten wir den Sommer nutzen sollen, um durch kluge finanzielle Anreize Intensivpersonal aufzustocken und dadurch mehr Intensivbetten für die zu erwartende Corona-Winterwelle zu schaffen", erklärte Gesundheitsminister Jens Spahn. "Man muss aber eben auch zu unserer Verteidigung sagen, dass wir im Sommer vollauf damit beschäftigt waren, die Impfkampagne in den Sand zu setzen. Oder denken Sie, man wird von ganz alleine eines der Schlusslichter in Westeuropa?"

Dies habe leider alle verfügbaren Ressourcen in Anspruch genommen. "Die schwache Kampagne, die mangelhafte Kommunikation, die fehlenden Anreize, die zu voreilige Schließung der Impfzentren, das ständige Beteuern, dass wir keine Impfpflicht einführen werden – das hat uns rund um die Uhr auf Trab gehalten", nickt Merkel. "Wann bitte hätten wir denn da noch dafür sorgen sollen, Krankenhäuser auf den durch unser Versagen verursachten Ansturm vorzubereiten?"

Zudem habe die Union in jenem Zeitraum, in dem die Coronalage vergleichsweise im Griff war und Länder wie Italien und Frankreich wichtige Projekte wie eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen auf den Weg brachten, neben der Impfkampagne auch noch einen Wahlkampf vergeigen müssen.

ssi, dan; Foto: Imago
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