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Wegen Antikriegsprotest: Russische Polizei nimmt weiße Taube fest

Moskau (dpo) - Öffentlicher Protest gegen den Angriffskrieg auf die Ukraine wird in Russland aktuell besonders streng verfolgt. Nun haben Polizisten auf dem Puschkin-Platz in Moskau eine weiße Taube gewaltsam festgenommen, weil sie durch ihre Anwesenheit die "Spezialoperation" diffamiert hat.

Augenzeugen zufolge landete das pazifistische Tier am Dienstag gegen 14 Uhr auf dem Platz. Es ging ein wenig auf und ab, pickte nach einigen Essensresten, woraufhin die Polizei eine erste Verwarnung aussprach. Als die Taube dann auch noch provokant ihre Flügel spreizte und den Schnabel öffnete - mutmaßlich, um gegen den Krieg in der Ukraine zu demonstrieren - griffen die Einsatzkräfte zu.

Zwölf Beamten in Schutzausrüstung stürzten sich auf das Tier, das vergeblich versuchte, wegzufliegen. Nach einem kurzen Schlagstockeinsatz war der Wille der Taube und womöglich auch einer ihrer Flügel gebrochen.

Derzeit befindet sich der gefiederte Unruhestifter wegen Diffamierung der russischen Armee in Polizeigewahrsam. Dabei soll auch überprüft werden, ob die Taube womöglich Kontakte ins Ausland oder gar direkt zur NATO hat. Zudem wurde bei einer Razzia im Nest des Vogels ein Olivenzweig gefunden, was die Vorwürfe weiter erhärtet.

Bei einer Verurteilung drohen dem Tier eine Geldstrafe von bis zu 70 Milliarden Rubel (ca. 20 Euro) sowie eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

dan, ssi; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung 16.03.2022, angepasst an 2024
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