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Grunewald-Brand wirft Fragen auf: Wie sicher ist das Mentoslager der Berliner Polizei am Colasee?

Berlin (dpo) - Nach dem verheerenden Brand eines Sprengstofflagers der Berliner Polizei im Grunewald wächst die Sorge um weitere Lagerstätten der Behörde. Inzwischen melden sich immer mehr Stimmen zu Wort, die auch die Sicherheit des polizeilichen Mentoslagers am Colasee in Zweifel ziehen.

"War es wirklich klug, das Mentoslager 1968 direkt am Ufer des Colasees zu bauen und dabei keinen rostfreien, sondern herkömmlichen Stahl zu verwenden?", heißt es etwa in einem Kommentar einer Berliner Tageszeitung. "Könnten die 500 Tonnen Kaubonbons nicht auch an einer weniger kritischen Stelle in sicherer Entfernung zu jeglicher Zuckerbrause gelagert werden?"

Ein Sprecher der Polizei sieht keinen Anlass zur Sorge: "Nee, nee. Das ist 100 Prozent safe. Was soll da schon schiefgehen? Der Mentos-Lagerturm steht schon seit Zeiten des Kalten Krieges so da. Er ist absolut coladicht. Zumindest war das bei der letzten Sicherheitsüberprüfung 1982 so."

Experten hingegen verweisen darauf, dass die Stelzen des Mentoslagers völlig korrodiert und morsch sind, weil sie seit Jahrzehnten von Cola umspült werden und der sprudelnden Kohlensäure ausgesetzt sind.

Sie befürchten, dass im Fall eines Lecks die komplette Hauptstadt von einer schäumenden Colafontäne überspült werden könnte. Die möglichen Folgen: tausende Tote, Sachschäden in Milliardenhöhe sowie Flecken, die kaum noch jemand herausbekommt.

Doch auch der Berliner Senat wiegelt ab: "Ach was! Das laute Knarzen und Schwanken des Mentoslagers wird von Ausgleichsbewegungen der Struktur verursacht", so eine Sprecherin der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey. "Das muss so. Wir haben keinerlei Bedenken."

Das polizeiliche Mentoslager am Colasee – es dürfte den Berlinern noch lange erhalten bleiben.

dan, ssi; Foto: Shutterstock
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