Berlin (dpo) - Ein offenbar verwirrter alter Mann ist heute in Berlin festgenommen worden. Nach Angaben der Polizei behauptet Charles W. (74), der sogar bis in das Bundestagsgebäude vordringen konnte, steif und fest, dass er der König von England sei. Die Festnahme erfolgte laut Polizeiangaben zu seinem eigenen Schutz, nachdem sich eine große Menschenmenge versammelt hatte, um den vermutlich psychisch kranken Mann zu begaffen.
Derzeit wird noch geprüft, ob der Mann eine Gefahr für sich oder andere darstellt, was eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie zur Folge haben könnte.
"Seine Geschichte klingt wirklich abenteuerlich", so ein Sprecher der Berliner Polizei. "Er behauptet, er sei der Abkömmling eines uralten Adelsgeschlechts und er selbst lebe in einem riesigen Schloss und verfüge über zahlreiche Landsitze. Und das im Jahr 2023! Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter."
Bei seiner Festnahme habe der verwirrte Mann immer wieder gefragt, ob eine gewisse "Meghan" hinter "dieser Farce" steckt. Außerdem forderte er, sofort den Bundespräsidenten zu sprechen.
In Deutschland hat Charles W. nach eigenen Angaben keinen festen Wohnsitz, da er eigentlich schon übermorgen mit "seinem Gefolge" in einem "luxuriösen Privatflugzeug" nach England habe fliegen wollen.
Laut Polizei gibt es dafür jedoch keine Belege. "Er hat nicht einmal gültige Papiere oder ein Visum bei sich", erklärt der Polizeisprecher. So behauptete der Mann, keinen britischen Pass zu benötigen, da dieser ohnehin in seinem Namen als König ausgestellt wäre.
"Ausreden wie diese bekommen wir in solchen Fällen leider oft zu hören", so der Sprecher. "Da könnte ja jeder kommen. Wenn das der König von England ist, dann bin ich der Kaiser von China."
Ein Alkoholtest habe zwar null Promille ergeben, doch weil ein Drogeneinfluss derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, muss der 74-Jährige mindestens eine Nacht zur Ausnüchterung in Polizeigewahrsam verbringen.
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