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Ampel verliert krachend bei Landtagswahlen, weil Cannabis-Legalisierung so lange dauert

München, Wiesbaden (dpo) - Das haben sie jetzt davon: Nachdem die bereits vor zwei Jahren von der Ampel-Koalition versprochene Cannabis-Legalisierung immer noch auf sich warten lässt, sind SPD, Grüne und FDP nun bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen von den Wählern knallhart abgestraft worden.

"Die hohen Verluste in Hessen und Bayern haben sich die Ampelparteien ganz allein zuzuschreiben", erklärt Politikwissenschaftlerin Diana Festgreuth. "Immerhin ist es ihnen nach über zwei Jahren an der Regierung noch immer nicht gelungen, spürbare Fortschritte bei der Cannabis-Legalisierung zu erzielen."

So verloren die SPD, Grüne und FDP in Bayern zusammen insgesamt 6,6 Prozentpunkte, im noch etwas kiffaffineren Hessen gar 12,2 Prozentpunkte im Vergleich zur vorigen Wahl.

Dabei begründeten 97 Prozent der Befragten ihre Abkehr von den Ampelparteien damit, dass diese "das mit der Cannabis-Legalisierung bislang nicht auf die Reihe bekommen haben". Die übrigen drei Prozent waren zu bekifft, um eine verständliche Antwort zu geben.

Die Verluste sind ein deutlicher Denkzettel seitens der Wähler, die die Ampel 2021 überhaupt nur in die Regierung wählten, damit diese möglichst schnell die Cannabis-Legalisierung durchführt.

Die Wut auf die mangelnde Fähigkeit von SPD, Grünen und FDP, das vergleichsweise einfache Projekt zum Erfolg zu bringen, zieht sich dabei durch alle Bevölkerungsschichten: "Dass junge Menschen enttäuscht sind, ist nicht überraschend. Doch auch bei der Gruppe der Rentner wächst die Ungeduld. Viele aus der Gruppe 75+ haben große Angst, dass sie die Legalisierung nicht mehr erleben."

Experten sind sich daher einig: Die Ampel in Berlin sollte die Ergebnisse aus Hessen und Bayern als letzten Warnschuss verstehen und die Cannabis-Legalisierung jetzt sofort im Schnellverfahren durchsetzen. Dann - davon gehen Demoskopen aus - dürfte sich die politische Stimmung in Deutschland schnell drehen und SPD, Grüne und FDP könnten sich schon bei den kommenden Landtagswahlen über Zuwächse im zweistelligen Bereich freuen.

ssi, dan
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