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Weil Zeitungen aussterben: Immer mehr Spione schneiden Gucklöcher in Handys

Berlin (dpo) - Auch an der Geheimdienstbranche geht die Digitalisierung nicht spurlos vorüber: Einer neuen Erhebung zufolge setzen aufgrund des Zeitungssterbens immer mehr Spioninnen und Spione darauf, Gucklöcher in ein Smartphone zu schneiden, um unauffällig belebte Orte zu überwachen oder Menschen zu beschatten.

"Für Agenten ist es besonders wichtig, möglichst gut mit ihrer Umgebung zu verschmelzen", erklärt Medienexpertin Martina Grosse-Wasmuth. "Eine Zeitung mit Gucklöchern hat dabei lange gute Dienste geleistet. Doch im Jahr 2023 würde man als Zeitungsleser nur unnötig auffallen, weil die meisten Menschen eben inzwischen ihre Nachrichten auf dem Smartphone lesen."

Aus diesem Grund nutzen moderne Spione bei der Beschattung ein entsprechend präpariertes Handy mit ausgeschnittenen Gucklöchern. Dabei bieten die Gucklöcher nicht nur einen perfekten Blick auf mögliche Zielpersonen oder -objekte. Sie können auch dafür genutzt werden, um unbemerkt mit einer Kamera durch die Löcher Aufnahmen anzufertigen.

Handys mit Gucklöchern sind dabei nicht die einzigen Hilfsmittel, bei denen Nachrichtendienste mit der Zeit gehen: So setzen Agenten von heute anstelle von "toten Briefkästen" immer öfter auf "tote E-Mail-Eingänge", anstelle von Schalldämpfern werden vermehrt Boomboxen auf Pistolen geschraubt und anstelle von trockenem Martini bestellen sie immer häufiger Bio Chai Latte Matcha Pumpkin Spice an der Bar.

tlü, ssi, dan; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung 10.11.23
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