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Jahrzehnte nach der Ausstrahlung: Tatort-Mörder stellt sich als unschuldig heraus

Köln (dpo) - Jahrzehntelang galt er als grausamer Mörder – nun stellte sich der jähzornige Tischler Harry Sandhöfer aus der Tatort-Episode "Der harte Harry" vom 13. April 1986 als unschuldig heraus. Der Fall, der damals für viel Aufsehen sorgte, muss nun noch einmal komplett neu aufgerollt werden.

"Für uns ist dieser Fehler natürlich sehr bitter", räumte eine Sprecherin des WDR ein. "Bei unseren Tatort-Folgen achten wir immer sehr darauf, dass unsere Kommissare möglichst genau ermitteln und am Ende natürlich auch den richtigen Täter erwischen. Das ist hier leider gründlich misslungen."

Zuvor ermöglichten es neue DNS-Testmethoden, den vermeintlichen Mörder, den das Kölner Ermittler-Duo Frank Boosbeck (Richard Hübner) und Sigrun Pelms (Gerlinde Spalinek) am Ende der Tatort-Folge festnehmen ließ, zweifelsfrei zu entlasten.

Der WDR gab bekannt, man wolle den 1986 begangenen Fehler so weit wie möglich wieder gutmachen. So soll Schauspieler Peter Cärntner (84), der damals Tischler Harry Sandhöfer spielte und nach 90 Minuten fälschlicherweise hinter Gitter wanderte, ein Schmerzensgeld in Höhe von 900.000 Euro erhalten.

"All die Jahre hielt man mich für den Täter", erklärte Cärntner im unverkennbaren Akzent Sandhöfers. "Dabei habe ich immer gesagt, dass ich unschuldig bin und nichts mit dem Mord zu tun hatte. Stand ja auch so im Drehbuch."

Das Geld werde er dennoch nehmen. "Den Schmerz, den der WDR meiner Rolle im Tatort durch diese Falschverdächtigung zugefügt hat, kann es aber nicht lindern."

Der wahre Täter soll nun vom aktuellen Kölner Tatort-Ermittlerduo Ballauf und Schenk am kommenden Sonntag ermittelt werden.

tlü, ssi, dan
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