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Söder verpflichtet Behörden in Bayern, gut sichtbar im Eingangsbereich eine Wurst aufzuhängen

München (dpo) - Jetzt macht Deutschlands wohl größter Fan des Metzgereihandwerks ernst: Nachdem Markus Söder zuletzt mehrfach gegen angebliche Verbote von Fleisch und Wurst gewettert hat, kündigte der bayerische Ministerpräsident nun eine Wurstpflicht für öffentliche Einrichtungen an. Demnach müssen sämtliche Behörden im Freistaat künftig im Eingangsbereich gut sichtbar eine Wurst aufhängen.

"Wir setzen ein Zeichen gegen die Fleischverbotspolitik der Grünen", erklärte der CSU-Politiker bei einer Bierzeltrede zwischen zwei Leberkässemmeln. "Fleisch ist die Essenz unseres Freistaates und das soll sich auch in unseren Behörden wiederspiegeln. Ja, ich sage sogar: Bayern ist Wurst! Ich bin Wurst. Wurst ist Liebe. Wurst ist Leben."

Zuvor hatte Söder auf seinen Social-Media-Kanälen gepostet, dass Fleisch und Wurst in Bayern quasi Verfassungsrang haben:

Festgehalten werden soll die Wurstpflicht in § 28a der Allgemeinen Geschäftsordnung für die Behörden in Bayern (AGO). Dort soll es künftig heißen: "Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes ist als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns gut sichtbar eine Wurst anzubringen."

Idealerweise soll die Wurst direkt neben dem ebenfalls in Bayern verpflichtenden Kruzifix platziert werden. Auch Mischformen, bei denen die Wurst anstelle von Jesus direkt ans Kreuz genagelt wird oder bei denen zwei gekreuzte Würste ein Kruzifix (sog. Wurstifix) bilden, sind erlaubt. Ist keine Wurst vorhanden, darf für bis zu 48 Stunden ersatzweise eine Schweinshaxe aufgehängt werden.

Auch regionale Unterschiede werden in der neuen Regelung berücksichtigt. So ist für Behörden in Ober- und Niederbayern das Anbringen einer Weißwurst vorgesehen. In Franken hingegen sind es drei nebeneinander genagelte Nürnberger Rostbratwürstchen.

Die Wurst sollte von einem örtlichen Metzger stammen und spätestens dann, wenn sie beginnt, einen unguten Duft zu verströmen, durch eine frische ersetzt werden.

Die Neuerung stößt jedoch nicht nur auf Begeisterung: Mehrere Vegetarier- und Veganerverbände haben angekündigt, gegen die Verordnung klagen zu wollen. Experten rechnen jedoch damit, dass die Gerichte die Wurst als Zeichen der kulturellen Prägung Bayerns und bildliche Darstellung des Ministerpräsidenten ansehen und somit als unproblematisch einstufen werden.

ssi, dan; Foto: dpa
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