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Wollen Führerstaat und weniger Frauenrechte: AfD erwägt Zusammenarbeit mit Islamisten

Berlin, Hamburg (dpo) - Im ersten Moment war die Abneigung der AfD gegenüber den Hamburger Kalifat-Demonstranten selbstverständlich groß. Immerhin handelt es sich bei ihnen um Muslime. Doch nach genauerer Betrachtung der Ziele und Visionen der Islamisten scheint die AfD-Führungsriege einen möglichen Verbündeten im Kampf gegen das "linksgrüne" Establishment entdeckt zu haben.

"Natürlich haben wir erstmal reflexhaft nach Abschiebung gerufen, als wir von dieser Demo gehört haben", erläutert Thüringens Parteichef Björn Höcke. "Aber dann ist uns aufgefallen, dass dieses Kalifat, nach dem die da streben, im Grunde ja genau das ist, was wir und unsere Anhänger uns eigentlich wünschen: die Abschaffung der Demokratie zugunsten eines Führerstaates."

Nach genauerer Evaluierung fanden sich sogar noch mehr Gemeinsamkeiten. So teilen sich AfD und Islamisten etwa den Wunsch nach konservativ-traditionellen Geschlechterrollen: Frauen haben nichts zu sagen und gehören an den Herd. Homo- oder gar Transsexualität sind strikt abzulehnen.

"Sie lehnen außerdem genau wie wir die Kuscheljustiz der Bundesrepublik Deutschland ab und wollen sie durch ein deutlich strengeres Rechtssystem ersetzen", pflichtet AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla bei. "Ach ja! Und antisemitisch sind sie auch. Und sie halten die Medien für Lügenpresse. Und sie werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Das sind schon erstaunlich viele Gemeinsamkeiten!"

Derzeit lotet die Partei daher aus, ob sie sich mit dem hinter der Demonstration stehenden Verein Muslim interaktiv verbünden soll – zumindest solange, bis das gemeinsame Ziel, die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung Deutschlands auszuhebeln, erreicht ist.

Spätestens dann werde es jedoch wahrscheinlich wieder zu Auseinandersetzungen kommen. Immerhin sehen sich die beiden Gruppierungen gegenseitig immer noch als minderwertige Ausländer bzw. minderwertige Ungläubige an, die es zu bekämpfen gilt.

ssi; Foto links: dpa, Foto rechts: Imago
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