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Gefährlicher Trend: Immer mehr Senioren manipulieren die Drosselung ihrer Rollatoren

Flensburg (dpo) - Sie sind dem Rausch der Geschwindigkeit erlegen. Aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes zufolge gehen der Polizei immer häufiger Senioren mit illegal frisierten Rollatoren ins Netz. Den Tätern drohen hohe Bußgelder sowie der Entzug des Führerscheins (Klasse R).

"Wir erleben immer öfter, dass Rentner an ihren Rollatoren die Drosselung entfernen, um höhere Geschwindigkeiten zu erzielen", erklärt eine Sprecherin des Kraftfahrtbundesamtes. "Leider holen sich diese Halbstarken dafür keine Betriebserlaubnis beim TÜV. Das macht die Sache illegal, zumal sie oft auch nicht den passenden Fahrerlaubnis für ein derart getuntes Gefährt besitzen."

Während herkömmliche Rollatoren üblicherweise auf eine Spitzengeschwindigkeit von 10 Stundenkilometern heruntergeregelt sind, lassen sich durch Manipulation oder Entfernung der Drossel bis zu 60 km/h erreichen.

Nicht selten liefern sich Rollator-Tuner halsbrecherische Rennen und gefährden damit andere Verkehrsteilnehmer.

Dabei sind die Gehhilfen auf so hohe Geschwindigkeiten meist nicht ausgelegt. Es besteht unter anderem die Gefahr, dass die Bremsen versagen, oder dass Rollatorfahrer mangels Reifenprofil ins Schleudern geraten. Nicht zuletzt riskieren Fahrer von getunten Rollatoren, dass im Falle eines Unfalls die Versicherung nicht zahlt.

Die Behörden wollen jetzt entgegensteuern. Künftig soll die Polizei noch häufiger in Seniorenheimen, Parks, Einkaufszentren und anderen Hotspots kontrollieren, an denen sich alte Menschen oft aufhalten.

adg, ssi; Foto: Shutterstock
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