Seoul (dpo) - Er hat es nur gut mit seinem Land gemeint! Vor wenigen Tagen hatte Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol für Entsetzen gesorgt, als er unerwartet das Kriegsrecht ausrief und Soldaten zum Parlament schickte. Doch nun präsentierte der Politiker überraschende Beweggründe für sein umstrittenes Vorgehen.
"Ich habe das nur im Interesse meines Landes getan", erklärte der umstrittene Politiker. "Ich wollte die Menschenrechte durch die Verhängung des Kriegsrechts massiv einschränken, um die Fußball-WM 2038 ins Land zu holen. Mein Ziel war es, die FIFA zu beeindrucken, damit wir eine Chance haben, das Turnier auszurichten."
Eine Fußball-Weltmeisterschaft gilt in der Regel als sehr einträglich für die Gastgeber-Nation, wird aber seit einigen Jahren fast nur noch an autokratische Staaten wie Russland (2018), Katar (2022) oder Saudi-Arabien (2034) vergeben. Deshalb hatte Yoon nach eigenen Angaben vorgehabt, Südkorea von einer Republik mit demokratischen Wahlen in eine Diktatur umzubauen.
"Wenn wir dann noch Frauenrechte beschnitten, Lohnsklaven ins Land geholt, die Medien zensiert und Oppositionelle ins Gefängnis gesteckt oder hingerichtet hätten, hätten wir mit noch einer zusätzlichen Schmiergeldzahlung als Sahnehäubchen allerbeste Aussichten gehabt, die FIFA zu überzeugen", so Yoon. "Aber ihr wolltet ja leider alle nicht! Das ist wirklich sehr schade, aber da kann ich dann auch nichts mehr machen. So wird das nichts mit dem Fußballfest in Südkorea."
Besonders bitter für das Land: Experten halten es für sehr wahrscheinlich, dass die WM 2038 nach der schnellen Rückkehr Südkoreas zur Demokratie an Nordkorea gehen könnte, wo bereits heute beste Voraussetzungen bestehen.
tc, ssi, dan; Foto: Imago