Berlin (dpo) - Den Vorwurf der Wählertäuschung will sich Friedrich Merz nicht gefallen lassen: Zwar hatte der CDU-Chef im Wahlkampf angekündigt, keine neuen Schulden machen zu wollen, bevor er nun innerhalb von Tagen hunderte Milliarden neue Schulden verkündete – doch einen Wortbruch sieht er hier nicht, wie er heute in Berlin erläuterte.
"Ich habe immer nur damit Wahlkampf gemacht, dass es mit mir als Kanzler keine neuen Schulden gibt", so Merz. "Mit mir ALS KANZLER! Und das bin ich ja wohl ganz offensichtlich noch nicht, das werden Sie ja selbst bemerkt haben. Ich habe also stets die Wahrheit gesagt. Wir beschließen und verabschieden das jetzt alles, bevor ich Regierungschef bin."
Damit sieht er sich selbst aus der Verantwortung: "Was kann ich denn dafür, was da jetzt unter Kanzler Scholz noch für fiskalisches Schindluder getrieben wird. Wenn ich dann Kanzler bin, freue ich mich aber natürlich darüber, dass ich die Kohle einsetzen darf."
Auch für den Fall, dass während seiner Kanzlerschaft eine weitere Schuldenaufnahme nötig werden sollte, hat Merz schon einen Plan: "Dann mach ich einfach kurz Urlaub und lasse mich kurz von meinem Vizekanzler von der SPD vertreten. Soll der sich doch die Finger schmutzig machen."
pfg, dan, ssi; Foto: Imago